Weltklasse
Robert Lewandowski
Über die Qualitäten Lewandowskis braucht man nicht mehr viel zu schreiben. Seine Klasse ist unbestritten, seine Zugehörigkeit zur Weltklasse ebenso. Bemerkenswert in dieser Saison sind darüber hinaus zwei Dinge: Zum einen ist auffällig, dass sich Lewandowski noch mehr als früher in den Dienst der Mannschaft stellt. Er spielt mehr mit, nicht von ungefähr stehen auch drei Assists auf seinem Konto. Zum anderen zeigte Lewandowski seine Qualitäten auch in der Champions League: Zehn Tore in fünf Spielen - eindrucksvoller geht es kaum, auch wenn die Gegner nicht alle aus dem obersten Regal kamen. 19 Tore in der Bundesliga-Hinrunde sprechen ohnehin für sich.
Internationale Klasse
Timo Werner
Was die Torquote in der Liga angeht, steht Werner nur knapp hinter Lewandowski. 18-mal traf der Leipziger, schaffte mit 2,44 den gleichen Notenschnitt wie der Rivale aus München. Für die Redaktion war nicht die Frage, wer die Nummer eins unter den Stürmern ist, die Frage war: Wie groß ist der Unterschied? Und ist er möglicherweise so klein, dass auch Werner in die Weltklasse gehört? Werner hat unter dem neuen RB-Trainer Julian Nagelsmann noch einmal Fortschritte im fußballerischen Bereich gemacht, leistete in der Liga sieben Vorarbeiten und erzielte auch in der Champions League seine Tore, drei in sechs Spielen. In der Nationalmannschaft ist hingegen bei einem Tor in vier Spielen und einem schwachen Notenschnitt von 4,50 noch viel Luft nach oben. So fiel das Votum der kicker-Redaktion am Ende der Diskussion gegen eine Einstufung Werners in die Weltklasse aus.
Marcus Thuram
Spektakulär, wie der wuchtige Stürmer durchstartete und in drei Wettbewerben verlässlich traf, allein in der Liga sechsmal. Damit ist er die Nummer drei in der Rangliste (vor Rashica, wie die Abstimmung in der Redaktion ergab) - und die Nummer eins in Gladbach vor drei anderen Borussen in der Rangliste.
Milot Rashica
Aus einer Werder-Mannschaft, die im Lauf der Hinrunde immer mehr Probleme bekam, ragt Rashica heraus. Mit sieben Toren in verletzungsbedingt nur 13 Spielen. Der 23-Jährige, der beidfüßig stark ist, spielt an der Weser im Angriff notgedrungen den Alleinunterhalter. Sogar in München beim Bremer 1:6-Debakel lieferte er noch eine starke Leistung (Note 2,5) ab.
Im weiteren Kreis
Wout Weghorst
Für die Wolfsburger ist Wout Weghorst überlebenswichtig. Sieben der 18 VfL-Treffer in der Bundesliga gehen auf sein Konto, er hat seinen Wert für die Mannschaft noch einmal gesteigert. Technisch ist er nicht so stark wie andere, glänzt dafür jedoch als Arbeitstier. Die Abstimmung in der kicker-Redaktion, ob Weghorst gar in die Internationale Klasse einzustufen sei, fiel nur hauchdünn gegen ihn aus.
Florian Niederlechner
Er kompensierte den Ausfall von Alfred Finnbogason. Der Augsburger glänzt als unermüdlicher Anläufer, ist abschlussstark und bringt als Vorbereiter (allein vier Assists gegen Hoffenheim) eine neue Qualität ein.
Breel Embolo
Der Gladbacher musste nach einer Fußverletzung aus der vergangenen Saison erst seinen Rückstand aufarbeiten, kam dann aber, auch auf der Zehn, in Fahrt. Traf in der Liga sechsmal.
Sebastian Andersson
Mit acht Treffern bewies der Schwede seine Wichtigkeit für Union Berlin. Er zeigt beim überraschend starken Aufsteiger seine Qualitäten auch darin, dass er die vielen langen Bälle, mit denen der Aufsteiger gerne operiert, gut verarbeiten kann.
Rouwen Hennings
Mit 32 Jahren spielt der Düsseldorfer die beste Halbserie seiner Karriere. Elf Treffer markierte er, die Fortuna kam in einer eher schwachen Hinrunde insgesamt nur auf 18. Hennings, in der Torjägerliste immerhin auf Platz 3, besticht jedoch nicht nur als Vollstrecker, sondern glänzt auch als fleißiger Anläufer und als Wandspieler.
Patrick Herrmann
Seit kurz vor Weihnachten darf sich Herrmann "Auswechselkönig" nennen: 140-mal wurde er in einer Bundesliga-Partie ausgewechselt, kein Spieler häufiger. Doch auch als Teilzeitarbeiter weiß er zu gefallen. Fünf Tore und vier Vorlagen gingen im Bewertungszeitraum in der Bundesliga auf sein Konto, daneben wusste Herrmann auch mit beherztem Einsatz und einem kicker-Notenschnitt von 2,56 zu überzeugen.
Lucas Alario
Wenn der Leverkusener gefragt war, wusste er zumeist zu gefallen. Aus sieben benoteten Bundesliga-Partien ging er mit der Durchschnittsnote 3,0 hervor. Neben fünf selbst erzielten Toren legte er in der Hinrunde zwei Treffer auf - angesichts seiner vergleichsweise geringen Einsatzzeit ein starker Wert. Alario trifft alle 136 Minuten. Nur sechs Spieler in der Liga weisen eine bessere Quote auf.
Kevin Volland
Fünf Tore, acht Assists in der Bundesliga-Hinrunde: Volland ist Leverkusens bester Scorer und (zusammen mit Alario) Bayers bester Torschütze. Der 27-Jährige leistete sich aber auch einige Durchhänger und blieb mit den Rheinländern auf internationalem Parkett blass.
Alassane Plea
Fünf Tore und sechs Vorlagen sind ein starker Leistungsnachweis in der Bundesliga. Doch international enttäuschte Plea komplett, in der Europa League zeigte er sehr schwache Leistungen und blieb ohne Treffer.
Wer warum fehlt
Lars Stindl
Seine Werte passen eigentlich: In der Bundesliga verzeichnete Stindl, der fast gleichermaßen oft im Sturm und im offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, einen Notenschnitt von 3,38, zwei Tore in der Europa League - am Ende kam sein Comeback nach Schienbeinbruch zu spät, die Anzahl der Spiele reichte nicht für die Rangliste.
Dodi Lukebakio
Lukebakio war den Herthanern eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro wert. Zu Beginn präsentierte er sich tatsächlich stark, zeigte sich dann jedoch in den Leistungen zu wechselhaft.
Andrej Kramaric
Die auf dieser Position zuletzt immer gut vertretenen Hoffenheimer gehen diesmal leer aus. Joelinton wurde verkauft, Bebou fehlt noch die Klasse, Belfodil war lange verletzt. Kramaric zeigte nach überstandenen Knieproblemen, dass er es noch kann, erzielte fünf Tore in acht Einsätzen - ein Spiel zu wenig für die Rangliste.