Teamchef Rudi Völler musste nach zahlreichen Absagen im Vorfeld des ersten Testspiels vor der EM-Qualifikation auf einigen Positionen umstellen. Während Jens Lehmann im Tor den angeschlagenen Oliver Kahn vertrat, waren vor allem die Außenbahnen mit Bierofka links und Freier rechts neu besetzt. In der Dreier-Abwehrkette bekam der Hamburger Ingo Hertzsch nach längerer Abstinenz mal wieder eine Chance. Jens Jeremies debütierte als Mannschaftskapitän. Die Südosteuropäer begannen im Georgi-Asparuchov-Stadion mit drei Bundesliga-Profis: VfB-Regisseur Krassimir Balakov sollte auch im bulgarischen Nationalteam hinter den beiden Spitzen Martin Petrov (Wolfsburg) und Dimitar Berbatov (Leverkusen) die Fäden ziehen.
Die Elf von Trainer Plamen Markov wirkte in den zerfahrenen Anfangsminuten engagierter und motivierter, ohne jedoch Torgefahr auszustrahlen. Den ersten Torschuss gab auf der anderen Seite Carsten Jancker ab (12.), Keeper Zdravkov hatte damit allerdings keine Probleme. Beim zweiten Versuch des Angreifers von Udinese Calcio bedurfte es schon eines Reflexes des Schlussmanns, um die Partie torlos zu halten (16.). Überraschend der Führungstreffer Bulgariens fünf Minuten später: Nach einem katastrophalen Fehlpass von Freier musste Balakov das Leder nur noch in den Lauf von Berbatov legen, der Lehmann mit einem Schlenzer keine Chance ließ. Doch die DFB-Auswahl hatte eine schnelle Antwort parat. Klose konnte im Gegenzug von Petkov im Strafraum nur durch ein Foul gebremst werden - Ballack verwandelte gewohnt souverän zum 1:1 (23.). Die Tore taten dem Spiel gut, beide Teams erhöhten das Tempo. Vor allem Torschütze Berbatov war immer anspielbereit und steter Unruheherd auf dem Platz. Dennoch: Klare Torchancen blieben auf beiden Seiten bis zum Pausenpfiff Mangelware. Sekunden vor der Pause tauchte Ballack alleine vor Zdravkov auf, Kirilov konnte im letzten Moment zur Ecke klären (45.).
Vier Neue brachte Völler zur Pause, darunter mit dem Herthaner Arne Friedrich den schnellsten Debütanten in der Nationalelf. Der Berliner stieg mit lediglich zwei Bundesliga-Einsätzen zum A-Nationalspieler auf. Die Wechsel brachten zunächst nicht die erhoffte Wirkung. Im Gegenteil. Ramelow zerrte seinen Teamkollegen Berbatov knapp vor der Strafraumgrenze am Trikot, Schiedsrichter Bré verlegte den Tatort nach innen und entschied auf Elfmeter. Balakov ließ Lehmann keine Chance, Bulgarien lag wieder vorn (50.). Der Vize-Weltmeister riss danach das Geschehen an sich, kam zu einigen Ecken und Freistößen, von denen Schneider einen an die Unterkante setzte (53.). Verdient daher auch der schnelle Ausgleich. Friedrich zog frech nach einem Abpraller aus 23 Metern ab, Jancker gab der Kugel die entscheidende Richtungsänderung - 2:2 (57.). Danach kam nicht mehr viel: Nach klugem Zuspiel von Jeremies hatte der eingewechselte Asamoah auf halbrechts nochmals freie Schussbahn, verzog jedoch knapp (65.). Bei den Bulgaren stockte der Spielfluss bedingt durch zahlreiche Auswechslungen ebenfalls. Der bis dato torgefährlichste Mann, Torschütze Berbatov, musste in der 63. Minute Jankovic weichen. In der Schlussviertelstunde verlor die Begegnung dann zusehends an Niveau, die Akteure gaben sich letztlich mit dem gerechten Remis zufrieden.