2. Bundesliga

Karlsruher SC will Fans für Pokal-Aus "etwas zurückgeben"

Kapitän Gondorf und Heise drohen in Wiesbaden auszufallen

Brosinski ein "Startelf-Kandidat": KSC will Fans für Pokal-Aus "etwas zurückgeben"

Richtete nach dem Pokal-Aus schnell den Fokus auf die Liga: KSC-Coach Christian Eichner.

Richtete nach dem Pokal-Aus schnell den Fokus auf die Liga: KSC-Coach Christian Eichner. IMAGO/Sportfoto Rudel

Eigentlich startete der Karlsruher SC erfolgreich in die Saison, konnte zunächst den VfL Osnabrück (2:3) besiegen und dem Hamburger SV anschließend einen Punkt abknüpfen (2:2). Der 1. FC Saarbrücken versetzte dem KSC im DFB-Pokal allerdings einen Dämpfer (1:2).

Trainer Christian Eichner sah seine Mannschaft "zu keiner Phase des Spiels zwingend in Richtung Saarbrücker Tor". Im Anschluss wollte er das Spiel gegen den Drittligisten allerdings schnell abhaken und auf die kommende Aufgabe blicken, "so sehr wie wir uns auch da alle drüber geärgert haben und es uns genervt hat".

Eichner will "allen Herausforderungen trotzen"

Der Coach gestand auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker): "Das Ausscheiden hat natürlich am Wochenende dazu geführt, dass wir alle mental nicht so gut drauf waren. Umso mehr würde ich mich freuen, wenn wir am Freitag allen Herausforderungen zusammen mit den Zuschauern trotzen." Dann wolle man den Fans "vielleicht etwas zurückgeben, für vergangenen Freitag".

An der Seitenlinie trifft Eichner auf einen alten Bekannten: "Markus Kauczinski war früher schon im KSC-Klubhaus einer meiner schärfsten Kritiker in meiner Zeit als Spieler", erinnerte sich der Coach, der selbst aus der KSC-Jugend stammt und bis 2009 137-mal für die Profis auflief. Kauczinski war zu dieser Zeit unter anderem als Nachwuchskoordinator und U-19-Trainer im Verein aktiv. "Das waren immer sehr interessante Gespräche auf hohem Niveau, wo natürlich auch der Flachs nie gefehlt hat", blickte Eichner zurück.

Markus Kauczinski war früher schon im KSC-Klubhaus einer meiner schärfsten Kritiker.

Christian Eichner

Entsprechend hat der 40-Jährige auch eine Vorstellung, was ihn in Wiesbaden erwartet. "Es ist eine Markus-Kauczinski-Mannschaft, die sehr gut organisiert sein wird, die eine gute Struktur auf dem Spielfeld haben wird und die eine richtig gute Physis hat", kündigte Eichner an.

Beide Teams sind mit vier Zählern aus den ersten beiden Partien gut gestartet. Der Coach erwartet, dass es vor allem auf die Defensive ankommt. Dort hatte der KSC mit sechs Gegentoren in drei Pflichtspielen bislang noch Probleme. "Ich fand nicht, dass wir defensiv nicht gut standen in den ersten drei Spielen. Das beißt sich so ein bisschen mit der Anzahl der Gegentore. Trotzdem ist es so, dass die wegmüssen", weiß auch Eichner.

Gondorf auf der Kippe, Brosinski mit guten Startelf-Chancen

Personell stehen im Vergleich zur Vorwoche Kapitän Jerome Gondorf (muskuläre Probleme im hinteren Oberschenkel) und Philip Heise (Magen-Darm) noch auf der Kippe. Ein Ersatzkandidat wäre Daniel Brosinski, der kürzlich einen neuen Vertrag unterschrieb. Der gelernte Rechtsverteidiger lief im Training bislang auch häufig im Mittelfeld auf, und könnte beide möglichen Ausfälle ersetzen.

"Für uns ist Daniel Brosinski ein Startelf-Kandidat für Freitagabend, unabhängig der Position", betonte Eichner, ließ sich aber nicht in die Karten schauen: "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Heise und Brosinski spielen, es kann aber auch sein, dass David Herold mit Brosinski spielt, oder auch nur Brosinski, oder nur Herold."

Suche nach Kaufmann-Nachfolger "nicht einfach"

Während die Alternativen besonders hinten rechts durchaus da sind, macht Eichner keinen Hehl daraus, dass er sich nach dem Abgang von Mikkel Kaufmann zu Union Berlin in der Offensive noch eine solche wünscht. Der Neuzugang solle möglichst in die gleiche Kategorie fallen, wie der Däne: "Ein Spieler in dem Bereich 20 bis 24 Jahre, aber trotzdem ein Startelf-Kandidat der im besten Fall wie Kaufmann letztes Jahr zweifach treffen kann - das ist nicht ganz so einfach", gab der Coach einen Einblick.

Dennoch bleibt Eichner "tiefenentspannt" bei der Suche. "Wir haben noch zwei Wochen, wir sind fleißig wir schieben alle mit an und wir werden eine gute Lösung für uns finden. Wir werden am Ende eine gute Gruppe haben, die zwischenmenschlich passt - das ist ein sehr wichtiges Element - und die aus meiner Sicht auch dann die notwendige Qualität hat, um die Ziele zu erreichen."

Das nächste, kurzfristige Ziel müssen die Karlsruher zumindest aller Voraussicht nach jedoch noch ohne einen neuen Mann im Angriff erreichen. Auf der Jagd nach Punkten in Wiesbaden dürfte es in der Doppelspitze neben Fabian Schleusener wieder auf Budu Zivzivadze oder den jungen Tim Rossmann ankommen.

dza

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