Der FC Arsenal bleibt das Maß aller Dinge in der Premier League. An diesem Fakt war auch am Silvestertag nicht zu rütteln: Die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga (7/1/1, 18:6 Tore) gewann das letzte Ligaspiel des Kalenderjahres 2022 mit 4:2 bei Brighton & Hove Albion. Dabei nutzte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta die Steilvorlage Manchester Citys, das trotz eines Treffers von Erling Haaland kurz zuvor gegen Everton Federn gelassen hatte (1:1). Mit nun sieben Punkten Vorsprung führen die Gunners, die vom ersten Premier-League-Titel seit dem Jahr 2004 - Stichwort "Invincibles" - träumen, die Tabelle zum Jahreswechsel an.
Wie es dazu kommen konnte? Nur fünf Tage nach dem 3:1 gegen West Ham legte Arsenal einen Blitzstart im American Express Community Stadium hin. Gastgeber Brighton, der jüngst mit 3:1 gegen Southampton gewonnen hatte, wirkte in der Anfangsphase völlig überrumpelt. Die allererste Chance der Partie nutzte Saka zur Führung (2.). Es war Seagulls-Schlussmann Sanchez zu verdanken, dass es zwei Minuten später immer noch "nur" 0:1 stand - am Fünfmeterraum parierte der Spanier gegen Zinchenko.
Ödegaard zaubert
In der Folge überließen die Gäste den Hausherren Ball- und Spielkontrolle. Zu selten wussten die Seagulls damit allerdings etwas anzufangen. Trossard gab einen ersten Warnschuss ab (16.). Auf der Gegenseite zauberte sich Arsenal durch den Strafraum - Ödegaard tunnelte Verteidiger Dunk böse -, doch es blieb beim 1:0 (20.). Allerdings nur bis zur 39. Minute: Nach einem ruhenden Ball traf eben jener Ödegaard den Ball so, dass er Sekundenbruchteile später im rechten Eck einschlug.
Der Start in den zweiten Durchgang erinnerte dann schwer an den in den ersten 45 Minuten: Bereits nach zwei Zeigerumdrehungen schlug Arsenal eiskalt zu. Nach einem Konter parierte Sanchez noch gegen Gabriel Martinelli, legte den Ball aber Nketiah vor die Füße - 3:0 (47.). Nur zehn Minuten später verpasste Gabriel nach einem Freistoß per Volley das vierte Tor für die Gunners.
30. Premier-League-Vorlage für Groß
Ein Deutscher brachte dann aber doch nochmal Musik rein: Groß spielte Mitoma genial im Strafraum frei, sodass dem Japaner nichts anderes übrig blieb, als auf 1:3 zu stellen - die 30. Premier-League-Vorlage des ehemaligen Ingolstädters (65.). Als die Seagulls Hoffnung schöpften, schlug Arsenal eiskalt zu. Ödegaard spielte bei einem Konter einen Pass wie ein Gemälde, um Gabriel Martinelli den Weg zum 4:1 zu ebnen (71.).
Der Schlusspunkt war es noch nicht, weil Arsenals Innenverteidiger Saliba nach einem langen Ball ein Leichtsinnsfehler unterlief: Der Franzose legte dem erst 18-jährigen Ferguson - nie war ein Premier-League-Torschütze der Seagulls jünger - den Ball auf dem Silbertablett vor (77.). Beim 4:2 für den haushohen Favoriten sollte es nach 90 Minuten dann aber bleiben, weil Mitomas vermeintlicher Anschlusstreffer vom VAR einkassiert wurde (89.).
Für Arsenal, das Anfang November noch zu Hause mit 1:3 gegen Brighton im League Cup verloren hatte, war es der fünfte Premier-League-Sieg in Serie. Dieser kommt bereits am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) auf den Prüfstand - dann ist "Verfolger" Newcastle (neun Punkte Rückstand, ein Spiel mehr) im Emirates zu Gast.
Die Serie von sechs Siegen der Magpies war erst wenige Stunden vor Arsenals 14. Ligasieg gerissen, weil Newcastle gegen Leeds United nicht über ein 0:0 hinausgekommen war.