Wie schon im Vorjahr trug der Bremer SV, der in der Bremen-Liga mit drei klaren Siegen - zuletzt einem 5:0 gegen den SV Grohn - in die Saison gestartet ist, die Erstrunden-Partie im DFB-Pokal im Sportpark am Vinnenweg in Oberneuland aus. Das heimische Stadion genügte den Anforderungen des Verbands nicht.
Trainer Norbert Meier schickte bei seiner Pflichtspiel-Premiere als Darmstadt-Coach vier Neuzugänge aufs Feld. Im Tor bekam Esser den Vorzug vor Heuer-Fernandes, in der Viererabwehrkette begannen Fedetskyy und Höhn. In vorderster Front stürmte Colak. Weitere Neu-Lilien wie Kleinheisler oder Schipplock blieben zunächst auf der Bank.
Im Duell des Oberligisten gegen den Bundesligisten traten die Bremer direkt durchaus mutig und engagiert auf, dennoch hatte Darmstadt die Partie unter Kontrolle. Ruhig und sachlich ließen die Südhessen den Ball meist in den eigenen Reihen laufen, ohne die gegnerische Abwehr unter großen Druck zu setzen. Ihre Überlegenheit münzte die Meier-Elf dennoch bald in Tore um. Zur Führung nutzte Darmstadt wie schon häufig in der Vorsaison eine Standardsituation: Nach einer Freistoßflanke von Gondorf brachte der BSV den Ball nicht weg, Sulus Fallrückzieher wurde zur Vorlage von Colak, der aus kurzer Distanz einschob (18.).
Sulu humpelt vom Platz
DFB-Pokal, 1. Runde
Den zweiten Treffer ließen die Gäste schnell folgen: Bei einer Vrancic-Flanke konnte sich Kmiec zwar noch vor den einschussbereiten Colak schieben, bugsierte den Ball aber so selbst ins eigene Netz (22.). Mitte der ersten Hälfte war damit schon eine Vorentscheidung gefallen. Umso ärgerlicher für den SV98, dass sich Kapitän Sulu verletzte: Bei einem im Grunde harmlosen Zweikampf mit BSV-Angreifer Nils Laabs zog sich der Innenverteidiger eine Blessur an der rechten Wade zu. Sulu humpelte direkt in die Kabine, Milosevic kam zu seinem Debüt im Lilien-Trikot.
Aufs Spiel hatte Sulus Ausscheiden keinen Einfluss. Die Bremer bemühten sich, der Erstligist hatte das Spiel aber ohne größere Schwierigkeiten im Griff. Nur bei einem Aziri-Freistoß musste sich Esser strecken (36.). Die Tore fielen auf der anderen Seite. Noch vor der Pause zweimal nach dem gleichen Muster: langer Ball auf den Flügel, Flanke, Tor. Zunächst bediente Fedetskyy den sträflich freistehenden Heller (40.), dann leistete Heller für Colak die Vorbereitung zum 4:0-Halbzeitstand.
Colak zum Dritten
Einstand mit drei Toren: Antonio-Mirko Colak. imago
SVD-Trainer Meier brachte zur zweiten Hälfte Kleinheisler für Niemeyer, der die Spielführerbinde an Gondorf weitergab. Die Südhessen spielten die Partie völlig unaufgeregt herunter, ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen. Und die Lilien nutzten ihre Chancen. Gondorf schraubte das Ergebnis mit einem direkten Freistoß auf 5:0 in die Höhe (56.), Colak legte mit dem nächsten Angriff das sechste Tor nach, als er BSV-Keeper Ahlers-Ceglarek im Eins-gegen-eins keine Abwehrchance ließ (58.).
Eine Woche vor dem Ligastart konnte Colak also mit drei Treffern Eigenwerbung betreiben, nach einer Stunde machte er Platz für HSV-Leihgabe Schipplock. Und der neue Angreifer setzte in der Schlussphase den Schlusspunkt: Nachdem Kwiatkowski für die Bremer die Chance auf den Ehrentreffer hatte, aus 14 Meter aber verzog (86.), kam der BSV-Verteidiger auf der anderen Seite zu spät. Mit einem langen Ball wurde Schipplock in Szene gesetzt, der das Leder über Ahlers-Ceglarek zum 7:0-Endstand in die Maschen jagte.
Zum dritten Mal in Folge ist für den Bremer SV damit das Abenteuer DFB-Pokal nach der ersten Runde beendet. Am Freitagabend geht es nun in der Bremen-Liga weiter: Um 18.30 Uhr trifft der BSV auf den TSV Grolland. Einen Tag später startet Darmstadt 98 in die neue Spielzeit: Am Samstagnachmittag sind die Lilien zu Gast beim 1. FC Köln (15.30 Uhr). Dann kennen die Hessen auch den nächsten Pokalgegner: Am Freitagabend findet die Auslosung der zweiten Runde statt.