Bremen: Rost (1,5) - Tjikuzu (5), Barten (4), Baumann (3), Trares (2,5) - Frings (3), Eilts (3,5), Dabrowski (4,5) - Herzog (5) - Ailton (3), Pizarro (5) Stuttgart: Klaus (2,5) - van de Looi (3) - Keuler (3), Pfuderer (2,5) - Ziegner (4,5), Raspe (4), Minkwitz (2,5), Cassio (3,5) - Kevric (2,5) - Blessin (4), Maric (3) Eingewechselt: 60. Maximow (3) für Eilts, 68. Frey (4) für Pizarro, 100. Bogdanovic (-) für Herzog - 56. Carnevale (4,5) für Cassio, 68. Özkan (2,5) für Blessin, 86. Kümmerle (4) für Carnevale - Reservebank: Brasas (Tor), Flock, Chanko, Schierenbeck - Kischko (Tor), Ramovs, Marell, Carl Tore: 1:0 Dabrowski (2., Kopfball, Vorarbeit Frings), 1:1 Özkan (83., Kopfball, Kevric), 2:1 Maximow (103., Kopfball, Trares) Chancen : 9:8 Ecken : 13:6 Schiedsrichter: Jansen (Essen - Assistenten: Margenberg, Buchkremer), Note 5, leistete sich eine Vielzahl falscher Pfiffe (zwei falsche Abseits-Entscheidungen bei Ailton und Maric), leitete insgesamt zu kleinlich, benachteiligte dabei die Stuttgarter Zuschauer: 18 570 Rote Karten: Gelb-Rote Karten: Maximow (104., wiederholtes Foulspiel) - Minkwitz (84., wiederholtes Foulspiel) Gelbe Karten: Ailton, Trares - Maric, Pfuderer Spieler des Spiels: Frank Rost Werders Pokalheld rettete sein Team mit Großtaten gegen Maric in der zweiten Halbzeit vor dem Aus. Spielnote : 3,5
Analyse
Personal : Werder begann mit Dabrowski für Wiedener, der gegen Hertha BSC eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Kickers-Trainer Feichtenbeiner stellte gegenüber dem jüngsten Punktspiel ebenfalls einmal um: Pfuderer, zuletzt gelb-gesperrt, kehrte für Kümmerle in die Startelf zurück.
Taktik : Weil auf Bremer Seite auch Skripnik ausfiel, übernahm Frings den linken Part in der Viererkette, Trares und Eilts (der Kevric eng beschattete) verblieben im defensiven Mittelfeld. Dazu postierte sich Dabrowski halbrechts als Bindeglied zu Herzog hinter den Spitzen. Die Kickers agierten klassisch 3-5-2, wobei die Manndecker Pfuderer (links) und Keuler (rechts) gegen die rochierenden Ailton und Pizarro ihre Seiten beibehielten. Die Zuordnungen im Mittelfeld: Raspe gegen Dabrowski, Minkwitz gegen Herzog.
Spielverlauf : Mit dem frühen Bremer 1:0 schien der Weg für einen klaren Erfolg des Bundesligisten geebnet, zumal vor allem durch den sich links klug einschaltenden Frings zunächst weitere Gefahr ausging. Doch überraschend drehte sich die Partie noch im ersten Durchgang, Stuttgart übernahm aus der sicheren Deckung heraus die Initiative und setzte mit schnellen Gegenstößen gegen die in der Deckung anfälligen Bremer die Akzente. Als Aktivposten erwiesen sich im Mittelfeld Minkwitz (defensiv) und Kevric (offensiv). Stuttgarts Probleme: Marics mangelnde Verwertung einiger Großchancen und die Blackouts bei den beiden Eckbällen in der ansonsten von Van de Looi diesmal gut organisierten Abwehr.
Werder offenbarte in der Spielanlage große Defizite, die hinten mit dem indisponierten Tjikuzu begannen und sich über den blassen Regisseur Herzog fortsetzten bis zu Pizarro, dem jegliche Frische fehlte. Einzige Lichtblicke waren Trares und Ailton, die sich emsig und engagiert präsentierten. Maximow, außer bei seinem Tor zum 2:1, sowie Bogdanovic und Frey konnten die Mängel nicht kompensieren.
Fazit : Ein anfangs temporeiches Spiel, das lange Zeit völlig offen blieb. Die bessere Mannschaft verlor schließlich, weil sie in entscheidenden Standard-Situationen - Werders einziger gefährlicher Waffe an diesem Abend - zwei Mal die Ordnung verlor.
Von Hans-Günter Klemm und Michael Richter