2. Bundesliga

Eintracht Braunschweigs Hoffnung heißt Pherai

Der Regisseur wirkt mit Maske gehemmt, aber ohne ihn droht Ungemach

Braunschweigs Hoffnung heißt Pherai

Eine Maske schützt das lädierte Gesicht: Immanuel Pherai.

Eine Maske schützt das lädierte Gesicht: Immanuel Pherai. IMAGO/Susanne Hübner

Ron-Thorben Hoffmann benannte dies klar und deutlich: "Wir brauchen nicht drumherumzureden, es ist eine verpasste Chance." Das größte Manko gegen den benachbarten Mitaufsteiger war: Die Eintracht hatte eigentlich gar keine richtige Chance. "Wir waren alle scharf", versichert der Keeper, "aber wir haben keinen Zugriff bekommen, weil wir insbesondere im ersten Durchgang nur hinterhergelaufen sind, wir haben keine Entlastung hinbekommen." Und sie haben unter dem Magdeburger Druck Fehler begangen, die sie in den Vorwochen vermieden haben: Vor dem ersten Gegentreffer bekamen Jannis Nikolaou und Robin Krauße das Zentrum nicht geschlossen, dann ließ sich Hasan Kurucay austanzen.

Der Innenverteidiger leitete mit einem Pass durch die Mitte auch das zweite Gegentor ein, zu einem Zeitpunkt, da die Eintracht mit Immanuel Pherai gerade den großen Hoffnungsträger eingewechselt hatte. Doch der nach Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung mit Maske ausgestattete Regisseur wirkte nicht frei in seinem Spiel, war kein Faktor und damit ein Grund, weshalb selbst dem Anschlusstor durch Anthony Ujah keine richtige Schlussoffensive folgte, obwohl noch über 20 Minuten zu spielen war. "Manu", zeigt Schiele Nachsicht, "wollte etwas zu viel, aber er war auch beeinträchtigt. Er war zehn Tage raus, hatte die Operation, muss sich dazu erst an die Maske gewöhnen."

Krauße: "Wir machen uns keine Sorgen"

Offensichtlich wurde an einem ernüchternden Samstagabend: Der Gewöhnungsprozess von Pherai an die Maske muss schnell gehen, denn ohne den Niederländer im Vollbesitz seiner Kräfte droht der Eintracht mehr als nur die eine vergebene Chance vom Wochenende. Mittelfeldmann Krauße versichert zwar: "Wir machen uns keine Sorgen, wir wissen um die Situation."

Doch genau die könnte schnell wieder bedrohlich werden, am nächsten Freitag muss der Aufsteiger zum Top-Team Paderborn. Schiele fiel es sowohl auf dem offiziellen Teil der Pressekonferenz als auch danach schwer, die richtigen Worte zu finden. "Wir wollten nach der Pause die Energie des Stadions nutzen", sagte er und wusste: Es ist nur in Ansätzen gelungen. "Wir können besser spielen als in der ersten Halbzeit", bilanzierte er und hätte anfügen können: Wuchtig und gut war auch die zweite nicht. "Wir hätten einen großen Schritt machen können", beschloss er den Abend, machte eine kurze Pause und fügte hinzu: "Einen richtig großen Schritt." Stattdessen muss der Coach nach zuvor zehn Punkten aus vier Partien aus einem deutlichen Rückschritt die richtigen Schlüsse ziehen.

Sebastian Wolff

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