Ohne die sechsmalige Weltfußballerin Marta, die als Edeljokerin zum Auftakt in ihr wohl letztes WM-Turnier zunächst auf der Bank Platz nahm, veränderte Brasiliens Nationaltrainerin Pia Sundhage ihre Startelf im Vergleich zum 4:0 im letzten Test gegen Chile brsechsmal: Lauren, Ary Borges, Kerolin, Adriana, Bia Zaneratto und Debinha ersetzten Kathellen, Ana Vitoria, Duda Sampaio, Geyse, Gabi Nunes (alle Bank) sowie Nycole Raysla (nicht im Kader).
Die Außenseiterinnen aus Panama, bei denen Coach Ignacio Quintana nach dem 0:5 in der WM-Generalprobe gegen Japan mit Vargas, Mills und Riley für Natis, Cedeno sowie Tanner (alle Bank) drei Neue brachte, hatten dabei ab der ersten Minute große Probleme mit einer spielfreudigen Seleçao Feminina. Nach Zuspiel von Bia Zaneratto war Panamas Keeperin Bailey beim Beinschuss-Versuch von Adriana auf dem Posten (1.).
Zwei Flanken von der rechten Seite reichen: Ary Borges schnürt den Doppelpack
Der Auftakt in einen komplett eindeutigen ersten Durchgang. Nachdem das brasilianische Sturmduo bestehend aus Bia Zaneratto (9.) und Debinha (10. und 18.) zunächst weitere Gelegenheiten ausließ, münzte schließlich Rechtsaußen Ary Borges die Überlegenheit in Zählbares um: Nach einer Flanke von Debinha von der linken Seite köpfte die Mittelfeldspielerin aus kurzer Distanz problemlos zur Führung ein (19.).
Gruppe F, 1. Spieltag
Brasilien dominierte auch in der Folge weiter, ohne das Maximale zu investieren, nach Belieben. Da Bia Zaneratto im Eins-gegen-eins mit Bailey (32.) und Luana per Schlenzer (36.) weiterhin kein Glück im Abschluss hatten, war es erneut Ary Borges, die mit ihrem zweiten Treffer auch den 2:0-Pausenstand besorgte. Nach einer Flanke von rechts, diesmal von der aufgerückten Tamires geschlagen, fand die 23-Jährige zunächst noch ihre Meisterin in Panamas Keeperin, die beim folgenden Abstauber der Brasilianerin jedoch ebenfalls geschlagen war (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel ließ Brasilien den klar unterlegenen Panamaerinnen keine Luft zum Atmen - und kombinierte vorne wunderschön. Nach einem Doppelpass mit Adriana bediente Debinha mit einer gefühlvollen Hereingabe die im richtigen Moment eingelaufene Ary Borges. Die Doppelpackerin aus Halbzeit eins legte technisch fein mit der Sohle noch einmal ab für die hinter ihr postierte Bia Zaneratto ab, die den Ball trocken im rechten oberen Eck platzierte (48.).
Panama bekommt Ary Borges nicht in den Griff - Martas Einwechslung sorgt für Begeisterung
Erst rund um die Stundenmarke konnte sich Panama sporadisch aus der brasilianischen Umklammerung befreien. Brasiliens bis dato überhaupt nicht geforderte Torhüterin Leticia war jedoch sowohl beim Abschluss von Baltrip Reyes (58.) als auch beim Steilpass von Cox in Richtung Tanner (65.) zur Stelle. Wenig später zogen dann auch wieder ihre Vorderleute das Tempo an - und wieder einmal vollende Ary Borges: Die Außenbahnspielerin drückte eine Flanke der eingewechselten Geyse im Zentrum per Kopf zum 4:0 ins Netz (70.).
Ähnlich großer Jubel brandete im Coopers Stadium im australischen Adelaide rund fünf Minuten später auf, als für die Dreifachtorschützin Marta auf das Feld kam (75.). Aufseiten Panamas schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte. Dirigiert von der sechsmaligen Weltfußballerin dominierte Brasilien, das inzwischen mehrere Gänge zurückgeschaltet hatte, auch die Schlussminuten, in denen Marta per Freistoß (90.+3) sowie Geyse (81.) und Duda Sampaio (90.+6) aus der Distanz noch die beste Gelegenheit für einen fünften Treffer hatten.
Doch auch mit dem souveränen 4:0-Erfolg setzte sich die Seleçao Feminina an die Tabellenspitze in Gruppe F. Weiter geht es für die Brasilianerinnen am Samstag (12 Uhr) gegen Frankreich. Panama trifft zweieinhalb Stunden später auf Jamaika (14.30 Uhr).