Im Vergleich zum Auftaktspiel brachte Brasiliens Trainer Zagallo im offensiven Mittelfeld Leonardo für Giovanni. Marokkos Coach Michel nahm dagegen keine Änderung vor. Der Weltmeister setzte die Nordafrikaner sofort unter Druck. Der marokkanische Abwehrverband stand schlecht gestaffelt und wurde bereits in der Anfangsphase mehrfach durcheinandergewirbelt, bis das frühe Tor durch Ronaldo fiel. Danach gewannen die Südamerikaner weiter an Selbstbewußtsein. Sie trugen ihre Angriffe sehr variabel vor: mal weiträumig, mal mit schnellem Kurzpaßspiel. Insgesamt erhielt Brasilien zuviel Raum und Zeit, sein Spiel aufzuziehen. Das Offensiv-Viereck Rivaldo-Leonardo-Ronaldo-Bebeto konnte phasenweise nach Herzenslust kombinieren. Dagegen endeten die Angriffsbemühungen der Marokkaner meist an der Strafraumgrenze. Die Spitzen Bassir und Hadda machten kaum einen Stich und Hadji rieb sich in uneffektiven Einzelaktionen auf. Durch das schnelle dritte Tor nach der Pause war die Partie entschieden. Die Brasiliener beschränkten sich darauf, das Spiel zu kontrollieren und boten den Zuschauern zuweilen etwas aus ihrem Show-Repertoire. Marokko war für eine Wende zu harmlos im Abschluß. Aus Nantes berichtet Manfred Münchrath