NBA Play-offs
NBA Play-offs Spielbericht
NBA Play-offs

Celtics verlieren Spiel 7: Miami folgt Denver in die NBA-Finals

Bostons Starspieler Tatum verletzt sich früh

Celtics verpassen historisches Comeback: Miami folgt Denver in die NBA-Finals

Früh verletzt und am Ende ausgeschieden: Jayson Tatum (l.) und die Boston Celtics.

Früh verletzt und am Ende ausgeschieden: Jayson Tatum (l.) und die Boston Celtics. Getty Images

Gerade mal 26 Sekunden nach Spielbeginn hielten die Celtics-Fans im heimischen TD Garden erstmals die Luft an. Im ersten Angriff der Partie knickte Tatum im Anschluss an seinen Drive mit dem linken Knöchel auf dem Fuß des am Boden liegenden Heat-Verteidigers Gabe Vincent um. Der Celtics-Star hatte sichtlich Schmerzen, spielte aber weiter.

An sein eigentliches Leistungsvermögen konnte der 25-Jährige allerdings im weiteren Spielverlauf nicht anknüpfen. Tatum war sichtlich angeschlagen, teilweise in der Offensive sehr passiv und beendete die Partie nur mit 14 Punkten bei 5/13 aus dem Feld. Bei Co-Star Jaylen Brown lief es ebenfalls nicht besser (19 Punkte, 8/23), zudem unterliefen ihm 8 Ballverluste - sein persönlicher Negativrekord in einem Spiel. Lange Zeit war es daher Derrick White (18 Zähler), der Boston am Leben hielt.

NBA: Ost-Finals, Spiel 7

Das reichte aber nicht gegen ein Heat-Team, das nicht nur auf Topscorer Jimmy Butler (28, 7 Rebounds und 6 Assists) - der im Anschluss der Partie als MVP der Eastern Conference Finals ausgezeichnet wurde -, sondern auch auf starke Rollenspieler bauen konnte. Vor allem Caleb Martin spielte sich mit 26 Zählern bei 11/16 aus dem Feld in den Vordergrund. So hielt Miami die Celtics auf Abstand und verhinderte einen historischen Einbruch in den Ost-Finals. Noch nie hatte ein Team in der NBA-Historie nach einem 3:0-Vorsprung in einer Best-of-seven-Serie noch verloren - dabei blieb es nach dem Blowout in Spiel 7 auch.

Bostons Offense eiskalt - Heat übernehmen die Kontrolle

Trotz der Tatum-Verletzung erwischte Boston den besseren Beginn, die Heat starteten komplett kalt in die Partie - nach gut fünf Minuten stand Miami bei 2/11 aus dem Feld, lag aber nur mit 4:9 im Hintertreffen. Denn viel besser lief es in der Celtics-Offense ebenfalls nicht, vor allem aus der Distanz. Im ersten Viertel setzten die Hausherren jeden ihrer zehn Versuche von der Dreierlinie daneben, viele davon waren sogar sehr weit von ihrem Ziel entfernt.

Eine offensive Glanzvorstellung war die Partie zunächst also nicht - nicht ungewöhnlich für ein Spiel 7, in dem die gesamte Saison auf Messers Schneide steht. Die Rollenspieler der Heat um Max Strus und Martin brachten die Gäste dann von Downtown in Führung, ein 18:6-Lauf gegen die nicht vorhandene Celtics-Offense sorgte für die 22:15-Führung Miamis nach dem ersten Viertel. Noch nie hatte Boston in dieser Saison weniger Zähler in einem Auftaktviertel erzielt.

Besser wurde es aus Sicht des Rekordchampions auch im zweiten Viertel zunächst nicht. Zwar gelang den Gastgebern im 13. Anlauf endlich der erste erfolgreiche Dreier durch Al Horford, dafür lieferten Martin und Vincent gutes Scoring für Miami. Die Heat setzten sich bis auf +17 ab, von Tatum war bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zu sehen. Nach seinen in der Folge häufigeren Offensiv-Aktionen zog er weiterhin eine schmerzverzerrte Grimasse, immerhin verkürzte Boston zur Halbzeitpause auf 41:52.

White führt Celtics-Comeback an - Martin kontert

Zunächst fehlte Boston auch nach dem Seitenwechsel die defensive Griffigkeit, Miami zog wieder auf 16 Punkte Abstand davon. Dann aber nahm White das Heft des Handelns in die Hand und legte einen persönlichen 8:0-Lauf hin - die Fans stimmten sogar "MVP"-Rufe für den 28-Jährigen an. Wieder hatten aber die Heat-Rollenspieler um den starken Martin eine Antwort parat - 76:66 Miami nach drei Vierteln.

Martin war nun im positivsten Sinne brandheiß und legte zum Start in den letzten Abschnitt mit seinem nächsten Dreier (insgesamt 4/6) nach. Kurz darauf leistete sich Brown seinen siebten Ballverlust der Partie, Miami zog wieder auf +17 davon, der Garden verstummte ein weiteres Mal an diesem Abend.

Miami Heat: Als Achtplatzierter in die NBA-Finals

Als Brown ein weiteres Mal den Ball verlor, waren erste Buhrufe der Celtics-Fans zu vernehmen - als auch noch White in die Kabine humpelte, schien in Boston auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein Comeback zu schwinden. Der Vorsprung der Gäste betrug Mitte des Viertels bereits 21 Punkte, wirklich spannend wurde es im Anschluss nicht mehr.

Während die Saison der Celtics damit ein enttäuschendes Ende fand, stehen die Heat in den NBA-Finals - zum zweiten Mal in den vergangenen vier Jahren und als zweiter 8-Seed überhaupt in der Historie der Liga nach den New York Knicks 1999. Gegner der Heat im Kampf um die Larry O'Brien Trophy sind die Denver Nuggets, Spiel 1 der NBA-Finals findet in der Nacht auf Freitag um 2.30 Uhr deutscher Zeit in Denver statt.

pja

NBA: Diese Stars sind noch ohne Titel