Der Gegner von Real Madrid im Endspiel der Supercopa wurde gesucht: Während sich Real Betis seit der Einführung des Final Fours im spanischen Supercup nach einem Novum sehnte (erstmals ein Endspiel zwischen Meister und Pokalsieger) hatte Barcelona den Clasico im Blick.
Bei diesem Vorhaben konnte Xavi auf Lewandowski zurückgreifen, der momentan in der Liga rotgesperrt aussetzen muss. Der Angreifer war einer von vier Neuen gegenüber dem 1:0 bei Atletico Madrid. Dafür saß unter anderem Busquets nur auf der Bank.
Fekir nutzt Koundés Fehler nicht
Der etatmäßige Kapitän sah von außen, dass seine Mannschaft gleich die Kontrolle übernahm, aber im letzten Drittel die notwendige Konsequenz vermissen ließ. Trotz der anfänglichen Unterlegenheit sorgte Betis, das nach dem 2:1 bei Rayo auf fünf Positionen verändert begann, für die ersten beiden Aufreger. Ter Stegen verhinderte erst ein Eigentor von Sergi Roberto (20.), im Anschluss ließ Fekir Koundés Geschenk ungenutzt, weil er beim Umkurven ter Stegens zu weit nach außen kam (21.).
Auf der Gegenseite zappelte die Kugel dann aber im Netz: Doch Pedris Treffer wurde einkassiert, weil Vorlagengeber Raphinha zuvor mit seinen Fußspitzen im Abseits gestanden hatte (23.). Trotzdem veränderte sich nach dieser Szene das Spielgeschehen. Die Andalusier trauten sich mehr zu und hatten Pech, dass ter Stegen Pezzellas Kopfball parierte (31.).
Lewandowski trifft im zweiten Versuch
Als vieles schon auf einen torlosen ersten Durchgang hindeutete, schlug die Xavi-Elf dann doch noch zu: Nach einem Konter über Pedri und Dembelé brachte Lewandowski im zweiten Versuch den Ball im Netz unter (40.) - mit dieser Führung ging es auch in die Kabine, weil ter Stegen kurz vor dem Halbzeitpfiff sowohl gegen Rodri, als auch gegen Luiz Henrique zur Stelle war (jeweils 45.).
Nach dem Wiederanpfiff zog sich Barcelona im gegnerischen Ballbesitz in die eigene Hälfte zurück und wollte die Führung über die Zeit bringen. Da der FCB nicht wollte und den Verdiblancos nur wenig einfiel, plätscherte die Partie vor sich hin - wie einfallslos Betis agierte, verdeutlichte der harmlose Distanzschuss von Rodriguez, der genau in den Armen von ter Stegen landete (71.).
Fekir gleicht aus - Lewandowskis postwendende Antwort einkassiert
In der Schlussviertelstunde nahm die Partie aber nochmal gehörig Fahrt auf, weil Sevilla aus dem Nichts ausglich: Luiz Henrique ließ mit einer Schussfinte gleich zwei Spieler aussteigen, behielt die Übersicht und bediente Fekir, der trocken zum 1:1 einnetzte (77.).
Blaugrana schaltete sofort wieder einen Gang hoch und kam prompt vermeintlich zur erneuten Führung. Ferran Torres bediente Lewandowski am Elfmeterpunkt, der ganz cool in die rechte Ecke traf. Doch wie schon in Durchgang eins schaltete sich der VAR ein und nahm das Tor zurück - wieder stand der Vorlagengeber, diesmal also Ferran Torres, im Abseits. Weil Bravo in der Nachspielzeit noch Ansu Fatis strammen Schuss ins Toraus lenkte (90.+2.), ging es wie schon im ersten Halbfinale in die Verlängerung.
Zwei Traumtore in der Verlängerung
Und diese war noch keine drei Minuten alt, als Ansu Fati den Tabellenführer von La Liga traumhaft in Führung brachte. Der Youngster setzte den Ball von der Strafraumkante per Volleyschuss in die rechte Ecke (93.). Doch die Verdiblancos hatten erneut eine Antwort parat - und diese war nicht minder schön als das 2:1. Loren Moron bugsierte den Ball mit dem Rücken zum Tor durch die Beine von Araujo per Hacke zum viel umjubelten Ausgleich (101.).
Der Joker sticht: Loren Moron traf sehenswert mit der Hacke. IMAGO/Agencia EFE
Sevilla verteidigte in der Folge wieder tief in der eigenen Hälfte und überstand die restliche Verlängerung trotz kurzzeitiger Unterzahl aufgrund der Gelb-Roten Karte von Guardado (118., zwei Fouls) schadlos. Daher musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen und dort avancierte ter Stegen zum Matchwinner. Während alle Barça-Schützen verwandelten, hielt der Schlussmann die Elfmeter von Juanmi sowie William Carvalho und sicherte damit den Einzug ins Finale.
Dort kommt es am Sonntag um 20 Uhr nun zum Clasico. Real Betis muss hingegen die Heimreise aus Riad antreten und ist am Mittwoch, den 18. Januar, im spanischen Pokal gegen Osasuna gefordert.