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Bundesliga Spielbericht
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Füchse Berlin zittern sich zum Sieg gegen Balingen

Aufopferungsvoller Kampf des Tabellenletzten wird nicht belohnt

Füchse Berlin zittern sich zum Sieg gegen Balingen

Balingen hielt das Spiel gegen die Füchse Berlin lange offen.

Balingen hielt das Spiel gegen die Füchse Berlin lange offen. Foto Laechler

Außenseiter HBW Balingen-Weilstetten kam gut in die Partie und hielt das Spiel in der Anfangsphase offen: Kurzzeitig lagen die Gäste sogar in Führung (1:2, 4.) und hatten auch noch gute Torchancen, doch Dejan Milosavljev verbuchte früh die ersten drei Paraden für sich und kam auf über 40 Prozent. Zwar konnten die Füchse sich wieder einen Vorsprung erarbeiten, aber die Balinger hielten den Kontakt. Elias Flügel verkürzte auf 6:5 (10.).

Jaron Siewert reagierte auf das enge Spiel, zog in der 14. Minute die Auszeit und brachte mit Paul Drux einen neuen Impuls. Mit Erfolg: Nils Lichtlein krönte einen 3:0-Lauf im Angriff nach der Besprechung mit dem 9:6 (15.) - es war der erste Drei-Tore-Vorsprung der Partie. Nach einer weiteren Parade von Milosavljev, war erneut Lichtlein der Torschütze (10:6, 16.). Nun war es HBW-Coach Jens Bürkle, der die Auszeit nahm.

Der folgende Versuch mit dem siebten Feldspieler misslang jedoch: Die Füchse nutzten das eiskalt aus und bauten ihren Vorsprung aus. Milosavljev stellte mit einem langen Ball auf 14:8 (19.). In Gleichzahl gestaltete der HBW das Spiel sofort wieder besser und kämpfte sich zurück. Nach einer Zeitstrafe wegen Kopftreffers gegen Max Darj kamen die Gäste auf drei Tore heran (16:13, 26.). Das 18:16 zur Pause war für den HBW ein mehr als achtbarer Zwischenstand.

Balingen lässt sich nicht abschütteln

Nach Wiederanpfiff begann Mario Ruminsky zwischen den Pfosten. Aufgrund einer Zeitstrafe kurz vor dem Seitenwechsel waren die Gäste noch in Unterzahl, doch das war nicht zu spüren. Milosavljev setzte einen langen Ball neben das leere Tor und Nikola Grahovac stellte den Anschluss zum 18:17 (32.) her. Auch in folgenden Minuten hielt der HBW das Spiel weiter offen (21:19, 36.).

Das Problem der Gäste war die hohe Effektivität der Füchse. Bislang saß nahezu jeder Angriff im zweiten Durchgang, der HBW fand hingegen einfach keinen Zugriff. So hatte der Vorsprung Bestand - zumal der Torwartvorteil eindeutig auf Seiten der Gäste lag. Nach einer Doppel-Parade von Milosavljev stellte Mathias Gidsel auf 24:20 (40.).

In den folgenden Minuten blieben die Füchse in Führung, doch Balingen ließ sich nicht abschütteln. Oddur Gretarsson brachte sein Team auf 28:26 (48.) heran, nachdem Mohamed El-Tayar kurz zuvor einen Siebenmeter von Hans Lindberg pariert hatte. Doch so teuer sich der HBW auch verkaufte: Wirklich in Bedrängnis konnten sie die Gastgeber nicht bringen. Gidsel traf zum 30:26 (49.).

Spannung bis in die letzten Sekunden

HBW-Coach Bürkle zog die Auszeit und brachte den siebten Feldspieler. Mit Erfolg: Mit einem obskuren Treffer von der rechten Außenbahn - ein Notwurf aus dem Stand nach dem letzten Pass - verkürzte Flügel wieder auf zwei Tore (30:28, 52.). Siewert brachte Viktor Kireev zwischen die Pfosten; sein Team profitierte zudem von einer Zeitstrafe gegen Jerome Müller. Per Strafwurf erhöhte Lindberg auf 32:29 (54.).

Doch der HBW steckte weiterhin nicht auf: Nach einem Fehlwurf von Andersson stellte Daniel Ingason tatsächlich den Anschluss her (33:32, 57.). Im Gegenzug holte der frischgekürte Welthandballer Gidsel einen Siebenmeter heraus, den Lindberg erneut sicher verwandelte. Doch auch Gretarsson auf der anderen Seite traf, sodass es mit einem Tor Differenz in die letzten zwei Spielminuten ging (34:33, 58.).

Und es blieb eng: Lichtlein ging ins Eins-gegen-Eins und holte einen Siebenmeter sowie eine Zeitstrafe gegen Tobias Heinzelmann heraus. Auf der Gegenseite setzte sich allerdings Leimeter seinerseits durch und zog zum Treffer (35:34, 60.) die Hinausstellung gegen Marsenic. Die Füchse verschleppten ihren letzten Angriff, spielten nach einer Auszeit auch noch die letzten 18 Sekunden herunter. Die letzte Parade von Ruminsky erfolgte nahezu zeitgleich mit dem Schlusspfiff, sodass die Gäste für ihren tapferen Kampf nicht belohnt wurden.

Füchse Berlin - HBW Balingen-Weilstetten 35:34 (18:16)

Füchse Berlin: Milosavljev (11 Paraden), Kireev; Lindberg 10/9, Gidsel 6, Lichtlein 6, Andersson 3, Freihöfer 3, Marsenic 3, West av Teigum 2, Drux 1, Milosavljev 1, Wiede, Darj, Tollbring, Langhoff, Jacobs

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (5/1 Paraden)m Mario Ruminsky (3 Paraden); Grétarsson 8/6, Vistorop 6, Fügel 5, Huber 4, Grahovac 3, Ingason 2, Leimeter 2, Müller 2, Grüner 1, Heinzelmann 1, Hildenbrand, Locher, Saueressig

Zuschauer: 9000
Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper
Strafminuten: 6 / 12

jun