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Trainer Rafa Benitez kocht: Bizarrer Elfmeter-Fehler von Schiedsrichter Keith Stroud beim Spiel Newcastle United gegen Burton Albion

Referee entschuldigt sich kurz nach Spielschluss offiziell

Benitez kocht: Bizarrer Schiri-Fehler in Newcastle

Chaos in Newcastle: Nicht nur Rafa Benitez war entsetzt über die Entscheidung von Schiedsrichter Keith Stroud.

Chaos in Newcastle: Nicht nur Rafa Benitez war entsetzt über die Entscheidung von Schiedsrichter Keith Stroud. imago

Es herrschte völliges Chaos im St. James' Park: Ohrenbetäubende Buhrufe von den Rängen, Spieler und Betreuer, die in Gruppen um die Offiziellen stehen und verzweifelt auf sie einreden - und ein Rafa Benitez, der aussieht, als ob er jeden Moment explodiert. Warum die Aufregung? Nach knapp einer halben Stunde hatte Schiedsrichter Stroud auf den Elfmeterpunkt gezeigt, nachdem Angreifer Dwight Gayle im Strafraum etwas theatralisch zu Boden gegangen war. Torjäger Matt Ritchie trat an und verwandelte sicher. Der Unparteiische pfiff den Führungstreffer jedoch zurück, weil Mitspieler Gayle zu früh in den Sechzehner gelaufen war.

So weit, so richtig. Dann wurde es jedoch bizarr. Denn während wohl alle im Stadion davon ausgingen, dass Ritchie erneut zum Strafstoß antreten würde, hatte Stroud andere Pläne: Statt eine Wiederholung des Elfmeters ausführen zu lassen, setzte er die Partie mit indirektem Freistoß für Burton fort! Entrüstung und Entgeisterung auf Seiten der Gastgeber waren verständlich. Stroud blieb auch nach einer kurzen Besprechung mit einem seiner Assistenten und dem 4. Offiziellen an der Seitenlinie bei seiner Entscheidung.

Es hätte wohl ein größeres Nachspiel bevorgestanden, wenn der verhinderte Elfmeterschütze Ritchie die Partie mit einem schönen Schlenzer aus gut 20 Metern in der 68. Minute nicht doch noch für Newcastle entschieden hätte. Durch den Sieg setzten sich die Magpies wieder an die Spitze der Championship, deren knüppelharte 46-Spiele-Saison auf die Zielgerade einbiegt.

Matt Ritchie

Dass er doch noch traf, dürfte bei der Football League einige Nerven beruhigt haben: Newcastles Torjäger Matt Ritchie. imago

Dennoch gab es nach dem Spiel nur ein Thema: Strouds hanebüchene Entscheidung. Wie desaströs diese gewesen war, verdeutlichte auch der ungewöhnliche Schritt der englischen Schiedsrichtervereinigung PGMOL, die nur wenige Minuten nach Spielschluss ein offizielles Statement veröffentlichte, in dem der Fehler eingeräumt wurde: "Keith und sein Team ärgern sich über diesen Konzentrationsfehler und entschuldigen sich dafür." Zu diesem Zeitpunkt dürfte sich auch Benitez' Puls wieder beruhigt haben.

Ähnlicher Fehler sorgte 2015 für das kürzeste Länderspiel aller Zeiten

Einen ähnlichen Fehler hatte es im Übrigen im April 2015 gegeben: Beim EM-Qualifikationsspiel der U-19-Juniorinnen zwischen England und Norwegen hatte die deutsche Schiedsrichterin Marija Kurtes - inzwischen zurückgetreten - einen Elfmeter in der Nachspielzeit nicht wiederholen lassen, nachdem eine Spielerin zu früh in den Strafraum gelaufen war - sondern fälschlicherweise auf Freistoß für den Gegner entschieden . Die Folge war das kürzeste Länderspiel aller Zeiten .

ski