Gegen den Außenseiter aus Kanada schickte Belgiens Trainer Roberto Martinez seine Mannschaft in einer offensiven Ausrichtung aufs Feld - auch wenn Top-Stürmer Lukaku aufgrund einer Verletzung des Beinbeugermuskels noch passen musste. Ihn ersetzte Batshuayi, der von De Bruyne und Hazard in Szene gesetzt werden sollte. In der Defensive setzte der Coach mit Dendoncker (27), Vertonghen (35) und Alderweireld (33) auf erfahrene Spieler - insgesamt 95 Jahre alt.
Kanada stark - Davies vergibt vom Punkt
Und die Abwehrreihe bekam gleich zu Beginn einiges zu tun, denn die Kanadier, bei denen neben dem Bayern-Aushängeschild Davies Buchanan und David das Offensivspiel beleben sollten, starteten stark und stellten die favorisierten Belgier vor große Probleme. Die Maple Leafs zeigten einen hochkonzentrierten Auftritt, waren nah am Mann und spielten vor allem mutig nach vorne. Nach knapp zehn Minuten dann die erste knifflige Szene: Carrasco blockte einen Schuss von Buchanan mit dem Arm, nach Überprüfung durch den VAR gab es berechtigterweise Elfmeter (9.). Davies übernahm die Verantwortung, scheiterte mit seinem schwachen Strafstoß aber an Courtois (10.).
Der Favorit gegen mutige Kanadier im Glück
Belgien feierte die Parade, doch die Kanadier ließen sich nicht beirren und überzeugten auch nach der Szene mit zielstrebigem Offensivfußball. Allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig: Hoilett (16.), Hutchinson (27.) oder auch Johnston (30.) brachten den Ball bei vielversprechenden Vorstößen nicht im Tor der Roten Teufel unter. Außerdem hatten die Nordamerikaner Pech, keinen weiteren Strafstoß zugesprochen zu bekommen, als Witsel Laryea im Strafraum zu Fall gebracht hatte (38.). Etwas vorher hatte es ebenfalls Diskussionsbedarf gegeben, als es zu einem Foul gekommen war - das Gespann aber fälschlicherweise auf Abseits entschieden hatte (14.).
Die Belgier hatten der hohen Intensität der Kanadier kaum etwas entgegezusetzen, tauchten dann aber wie aus dem Nichts gefährlich vor dem Kasten der Maple Leafs auf - und trafen direkt: Ein langer Schlag von Alderweireld landete in der Spitze beim gestarteten Batshuayi, der frei vor Borjan eiskalt blieb und rechts zur Führung einnetzte (44.). Auch von dem Gegentreffer ließen sich die Kanadier jedoch nicht beeindrucken und hatten noch vor der Pause die Ausgleichschance, als Buchanan in guter Position drüber schoss (45.+3).
Rote Teufel steigern sich
Auch in Durchgang zwei blieben die Maple Leafs ihrem Stilmittel treu, gingen früh drauf und ließen die Belgier nicht zur Entfaltung kommen. Die Roten Teufel verteidigten nun aber deutlich besser, weshalb abgesehen von Davids Kopfball (48.) nicht mehr wirklich Hochkaräter oder zumindest große Abschlüsse kreiert werden konnten aus Sicht des Underdogs.
Gruppe F - 1. Spieltag
Trotzdem rannte Kanada bemüht an, woraus sich im Laufe der Partie Räume für den Favoriten ergaben. Diese wurden jedoch nicht gut genug genutzt, da trotz der hohen individuellen Klasse in der Offensive meist Ideen fehlten und die Angriffe nicht zielstrebig zu Ende gespielt wurden. Batshuayi wurde im letzten Moment noch am Abschluss gehindert (67.), De Bruyne schoss aus der Distanz deutlich drüber (85.).
In der Schlussphase warfen die Nordamerikaner nochmals alles rein, kamen aber trotz einigen aussichtsreichen Möglichkeiten von Larin (80., 86.) nicht mehr zum Ausgleich. Demzufolge blieb es beim knappen 1:0 für den Favorit.
Weiter geht es für Belgien mit dem zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen Marokko (14 Uhr). Kanada ist dann drei Stunden später gegen Kroatien gefordert - und wird bei der erst zweiten WM-Teilnahme sicher weiter daran arbeiten, im dann fünften Spiel endlich das erste Tor bei einer Endrunde zu erzielen.