Matchwinner: Luca Toni traf gegen Belenenses Lissabon einmal - das war der Sieg. dpa
Trainer Ottmar Hitzfeld setzte im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Schalke im Sturm auf Lukas Podolski, weil Miroslav Klose mit einer Gelb-Rotsperre nur auf der Tribüne saß. Die hatte sich der Ex-Bremer im Halbfinalrückspiel mit Werder gegen Espanyol Barcelona aus der vergangenen Runde eingehandelt.
Die Portugiesen von Belenenses Lissabon kamen mit einem 2:1-Sieg am Sonntag gegen Bayers Uefa-Cup-Gegner Leiria nach München.
Die Bayern agierten vom Beginn weg sehr aggressiv und wollten möglichst schnell ein Tor vorlegen. In der 6. Minute wäre ihnen dies fast gelungen, als Luca Toni einen weiten Ball von Jansen erlief, diesen aber Zentimeter über die Latte donnerte. Die Münchner machten in der Anfangsphase viel Druck über die linke Seite, auf der Jansen und Ribery gut harmonierten.
Belenenses war zunächst damit beschäftigt, die im Zweikampf sehr dominanten Münchner vom eigenen Tor fernzuhalten, doch ab der 20. Minute fanden sie auch den Weg nach vorne. Freilich kamen die Portugiesen noch nicht gefährlich vor das Tor von Oliver Kahn, da die einzige Spitze Evandro Paulista bei Demichelis und Lucio gut abgeschirmt wurde.
In der 26. Minute hätte beinahe der aufgerückte Jansen nach einer Schweinsteiger-Flanke das 1:0 erzielt, doch sein Kopfball strich hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Luca Toni hatte acht Minuten später mehr Zielwasser getrunken. Nach einem kleinen Missverständnis der Portugiesen schaltete van Bommel am schnellsten und flankte direkt Richtung Strafraum. Dort nahm Toni den Ball geschickt mit der Brust mit und drosch ihn flach in die Maschen (34.). Es war eine verdiente Führung, auch wenn die Bayern trotz klarer Feldüberlegenheit kaum zwingende Chancen herausspielen konnten.
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Im zweiten Abschnitt zeigte sich Belenenses bis zur 60. Minute mutiger und Lissabons Spielmacher Silas initiierte einige gute Pässe, doch die Bayern-Abwehr passte stets auf, so dass Kahn nur einmal eingreifen musste – nach einem Schlenzer von Paulista hechtete sich der Bayern-Keeper showmäßig durch den Fünfer und packte sicher zu.
Ansonsten aber spielte sich das Geschehen zumeist 30 Meter vor dem Belenenses-Gehäuse ab. In der Sturmmitte mühte sich Podolski recht unauffällig, Luca Toni blieb der Gefährlichste, doch auch der Italiener hatte keine echte Torgelegenheit mehr bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute. Für den Goalgetter kam der Nachwuchsmann Sandro Wagner. Wenn sich Lissabons Keeper Costinha strecken musste, dann versuchte es die Hitzfeld-Elf aus der zweiten Reihe. Einmal prüfte Zé Roberto den Schlussmann, das nächste Mal probierte es Jansen, doch der 32-Jährige im Tor der Portugiesen blieb stets der Sieger.
In der Schlussphase hätte eine Kombination der eingewechselten Schlaudraff und Hamit Altintop beinahe das 2:0 gebracht, doch der Ex-Schalker köpfte aus sechs Metern weit drüber.
Die Bayern hätten sich die Rückkehr in den UEFA Cup nach zehn Jahren Champions League mit Sicherheit einfacher vorgestellt, doch immerhin reisen die Münchner mit dem im Europapokal wichtigen "Zu-Null" nach Portugal.
Das Rückspiel steigt am Donnerstag, den 4. Oktober um 20.30 Uhr. Am kommenden Sonntag treten die Bayern in der Bundesliga beim Aufsteiger aus Karlsruhe an.