Basel, das am Wochenende mit 1:6 in St. Gallen untergegangen war, begann im Vergleich zum 2:1 im Hinspiel unverändert. Coach Heiko Vogel, der in der Liga nicht auf seine beste Startelf vertraut hatte, beorderte beispielsweise den ehemaligen Dortmunder Hitz wieder ins Tor und Hoffenheim-Leihgabe Adams in die Abwehr. Der in der Liga gesperrte Kapitän Xhaka startete auf der Sechs und vorne stürmte der ehemalige Leipziger Augustin.
Bei der AC Florenz, die am Wochenende 2:0 gegen Udinese Calcio gewonnen hatte, rotierte Trainer Vincenzo Italiano durch. Im Vergleich zur Hinspiel-Niederlage nahm er vier Wechsel vor: Ex-Wolfsburger Brekalo (für den auf der Bank sitzenden Ikoné) begann vorne, in der Innenverteidigung erhielten Igor und Milenkovic den Vorzug vor Ranieri und Martinez Quatra (beide Bank). Im Mittelfeld ersetzte Castrovilli Mandragora (Bank).
Im Basler St.-Jakob-Park hatte Florenz von Beginn an viel Ballbesitz, Lücken fanden die Gäste jedoch kaum. Basel stand tief und lauerte auf Konter. Aufgrund einiger Fehler der Italiener kam der FCB immer wieder zu Gelegenheiten, nur Schüsse aufs Tor gelangen den Eidgenossen nicht. Basel hatte mehr vom Geschehen, im letzten Drittel aber fehlte es am gewissen Etwas.
Freier Gonzalez köpft das 1:0 - Hitz verhindert Schlimmeres
Florenz, das in der umkämpften Begegnung zunächst teilweise überfordert gewirkt hatte, hingegen schlug zu: Ex-Stuttgarter Gonzalez nickte nach einer Ecke freistehend ein (35.). Bis zur Pause kam von den Hausherren kaum etwas - stattdessen erhöhte Bonaventura fast, Keeper Hitz parierte reaktionsschnell (41.).
Amdounis Ausgleich aus dem Nichts
Nach dem Seitenwechsel übernahm Basel etwas mehr Initiative, doch die Eidgenossen fanden weiter kaum ein Durchkommen. Für den Ausgleich musste also ein Standard her: Pelmard führte einen Freistoß schnell aus, fand in der Tiefe Amdouni und dieser blieb nach einer schönen Einzelaktion cool (55.).
Conference League, Halbfinale
Ab dem 1:1 nahm das Spiel an Fahrt auf, es ging hin und her und das Tempo war deutlich höher als in Hälfte eins. Plötzlich hatte Bonaventura die Großchance auf das 2:1, der Italiener, der Adams entwischt war, verfehlte das Tor per Volley (63.).
Basels unglückliche Abwehraktion: Gonzalez dankt
Florenz rannte an, tief stehende Basler verteidigten gut. Bis zur 72. Minute: In dieser köpfte Adams die Kugel unzureichend weg und von Amdounis Oberkörper prallte der Ball zu Gonzalez, der direkt abzog und den Doppelpack schnürte. Genau wie im ersten Durchgang dominierte die Fiorentina danach, in der Schlussphase köpfte Milenkovic bei der besten Chance knapp über das Tor (80.).
Jovic vergibt Riesenchancen - Medizinischer Vorfall sorgt für zwischenzeitlichen Schock in der Verlängerung
Weil es beim 2:1 geblieben war, ging es in die Verlängerung. In dieser hatte der eingewechselte Ex-Frankfurter Jovic die Riesenchance auf das 3:1, doch scheiterte per Kopf an Hitz (94.). Der starke Schweizer Torhüter gewann auch nach der Ecke das Eins-gegen-eins mit Gonzalez (95.). Florenz schnürte den FCB hinten ein.
An diesem Bild änderte sich in der zweiten Hälfte wenig, wenngleich diese wegen eines nicht genauer bekannten medizinischen Vorfalls im AC-Block in der 109. Minute für acht Minuten unterbrochen werden musste. Immerhin das Ende auf dem Rasen sorgte für ein positives Spektakel: Während Jovic (120.+3, 120.+12) weitere Top-Chancen vergab, glänzte der Serbe als Assistgeber und bereitete den Lucky Punch vom zur Pause eingewechselten Barak in der Nachspielzeit vor.
Die Fiorentina jubelte zum Schluss - nun wartet West Ham United am 7. Juni in Prag im Finale. Basel verpasste es, als erstes Team aus der Schweiz in ein europäisches Endspiel einzuziehen.