Muss das wirklich sein? In der aktuellen Situation? Diese Fragen stellten sich sicherlich Fans des FC Barcelona mit Blick auf die letzte Partie vor dem Jahreswechsel. Gemeint ist nicht das Heimspiel gegen Schlusslicht Almeria, sondern der Marketing-Trip in die USA, der bereits am Tag nach dem letzten La-Liga-Spiel des Kalenderjahres 2023 ansteht.
Noch vor Mitternacht unmittelbar nach dem Almeria-Spiel fliegen die Katalanen in die Vereinigten Staaten Amerikas, um sich am 21. Dezember mit Club America in Dallas zu messen. Vereinsnahe Quellen, deren Anonymität geschützt werden sollte, sprechen von Einnahmen in Höhe von fünf Millionen Euro für die Partie. Geld, das in der klammen Kasse Barças gerne genommen wird.
Aber der Zeitpunkt ist mehr als fraglich. Das ohnehin von Verletzungen gebeutelte Barcelona befindet sich in einer sportlich überaus prekären Situation. Selbst die Hürde Almeria wäre beinahe zu hoch gewesen. Das zuletzt stark verunsicherte Team vom nicht mehr unumstrittenen Xavi begann mit Geschwindigkeit. Doch bis auf einen Kopfball von Sergi Roberto kam offensiv in der ersten halben Stunde zu wenig (8.).
Und dann musste ein Standard helfen. Araujos Kopfball nach Gündogan-Ecke forderte dem an diesem Tag glänzend aufgelegten Almeria-Keeper Luis Maximiano, später zum "Man of the Match" gewählt, alles ab - Raphinha staubte aus kurzer Distanz wuchtig ab (33.). Lange aber hielt die Führung nicht, weil Araujo auf der anderen Seite das Abseits aufhob und Leo Baptistao eiskalt zuschlug (41.).
Auch weil Almeria Sekunden vor dem Wechsel durch eben jenen Leo Baptistao die Partie beinahe noch komplett gedreht hätte, wurde Barcelona mit einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.
Ferran Torres bringt frischen Schwung rein
Mit dem Seitenwechsel brachte Xavi zwei Neue, speziell Ferran Torres sorgte für frischen Wind. Auf Zuspiel von Lewandowski verpasste der Spanier knapp das 2:1 - wieder stand Luis Maximiano im Weg (49.).
Nach einer Stunde war es dann ein mustergültiger Kopfball von Sergi Roberto nach Ecke von Raphinha, der Barcelona wieder auf die Siegerstraße führte (60.). Wegen eines schlampigen Balls von Lewandowski bekamen die Blaugrana kurz darauf nicht die Chance zur Vorentscheidung.
Und dann stand es plötzlich 2:2, weil Inaki Pena nach einer harmlosen Flanke unmotiviert in Araujo hineinsprang und den Ball fallen ließ - Edgar bedankte sich (71.). Barcelona wollte die direkte Antwort, doch Araujos Kopfball-Geschoss rauschte rechts vorbei (74.).
Inaki Pena rettet Barcelona noch
Nach Anbruch der Schlussviertelstunde hatte Gündogan die Riesenchance per Kopf, legte den Ball aber rechts am Tor vorbei (78.). Also musste es wieder der Kapitän richten: Sergi Roberto, der in der Nachspielzeit beinahe noch den Dreierpack geschnürt hätte (90.+3), wurde von Lewandowski wunderschön freigespielt und erzielte den 3:2-Endstand (83.).
Beinahe hätte Barcelona allerdings auch die dritte Führung nicht gereicht, doch Inaki Pena machte seinen Fehler mit einer überragenden Parade gegen Baba aus kürzester Distanz wieder gut (87.).
Nach dem US-Trip hat Barcelona kaum frei, ehe es am 4. Januar gegen Las Palmas geht. Anschließend wartet die Partie in der Copa del Rey, ehe schon Mitte Januar die Reise zur Supercopa nach Saudi-Arabien ansteht.