Das Stadtderby, das erstmals in Atleticos neuer Kathedrale Wanda Metropolitano stattfand, begann mit einem Knall: Nach einer Fehlerkette war Correa, der neben Griezmann in vorderster Front startete, der Ball vor die Füße gefallen. Frei vor Real-Keeper Casilla versagten dem Argentinier aber die Nerven (4.).
Anschließend ging es - wie es sich für das Duell der Lokalrivalen gehört - extrem kampfbetont zur Sache. Beide Seiten streckten in engen Situationen nicht zurück, deswegen waren viele Unterbrechungen die Folge.
Besonders häufig das Opfer der Rot-Weißen Zweikampfführung: Ronaldo und Kroos. Vor allem der Weltmeister, der seine Rolle im zentralen Mittelfeld etwas offensiver als sonst auslegte und wie gewohnt der Anker im Spiel des Titelverteidigers war, wurde dementsprechend angegangen - und hätte seine Farben auch fast in Führung gebracht.
Nach einer schnellen Kombination mit Ronaldo hatte Kroos aus kurzer Distanz einen Moment zu lange gezögert. Sein Lupfer-Versuch ging knapp an Oblak und Atleticos Gehäuse vorbei (33.). Real investierte insgesamt mehr in Durchgang eins, zur Pause stand dennoch ein leistungsgerechtes Remis.
Nach der Pause änderte sich wenig. Real investierte erst mehr, aber Atletico erstickte jegliche spielerische Ansätze des Champions-League-Siegers im Keim. Als dann auch die Zidane-Elf weniger bemüht wirkte, verflachte das Geschehen gänzlich.
Torchancen, die es in Durchgang eins auf jeder Seite einmal gegeben hatte, waren im zweiten Abschnitt Mangelware. Besonders enttäuschend agierten wieder mal die seit längerer Zeit lahmenden Ronaldo und Benzema auf der einen sowie Griezmann auf der anderen Seite. Das Trio steht addiert bei vier Ligatoren.
Simeone und Zidane reagieren spät - Barça der lachende Dritte
Youngster Asensio, der alleine so viele Treffer auf seinem Konto hat wie die drei Angreifer, brachte Zidane erst nach 75 Minuten. Im selben Zug tauschte Simeone Griezmann für Torres aus.
Jener Torres war dann sogar Wegbereiter der vorletzten Chance im Spiel. Nach gutem Pass auf den ebenfalls eingewechselten Gameiro scheiterte dieser jedoch am auf der Linie klärenden Varane (80.). Kroos war die letzte Aktion vorbehalten, sein Distanzschuss hielt Oblak im Nachfassen (87.).
Über die zähe Nullnummer freut sich lediglich der FC Barcelona, der aufgrund des Sieges bei Aufsteiger Leganes nun zehn Punkte Vorsprung auf beide Hauptstadt-Klubs hat.