Atleticos Trainer Diego Simeone nahm nach dem 1:0-Heimsieg gegen den SD Eibar drei Änderungen vor: Gimenez, Savic und Torres begannen für Thomas, Lucas und Gaitan (alle Bank).
Real-Coach Zinedine Zidane hatte in der Liga beim 4:0-Auswärtssieg in Granada etliche Stammkräfte geschont. Heute waren Cristiano Ronaldo, Kroos, Modric & Co. wieder an Bord. Hinten rechts nahm Danilo die Position des am Oberschenkel verletzten Carvajal ein.
2:0 nach 12 Minuten: Atletico furios
Atletico musste ein 0:3 aufholen und begann fulminant. Die Gastgeber gingen früh vorne drauf und ließen Real keinen Raum für deren Spielaufbau. Einen ersten Warnschuss setzte Griezmann aus der Distanz (2.). Gefährlicher wurde Koke, der Navas am ersten Pfosten zu einem Reflex zwang (5.). Die Königlichen fanden nicht gut ins Spiel, hätten aber beinahe nach einem Standard die Führung erzielt: Casemiro fand mit seinem Kopfball in Oblak seinen Meister (7.). Die Hausherren erspielten sich zu Beginn Ecke um Ecke, und eine davon brachte die Führung: Koke fand Saul Niguez, der nickte wuchtig ein (12.). Ronaldo konnte ihn nicht am Kopfball hindern.
Angetrieben von den Fans spielte die Simeone-Elf weiter nach vorne - und holte einen Elfmeter raus. Varane brachte Torres im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Cakir zeigte zurecht auf den Punkt. Griezmann trat an, rutschte leicht weg und setzte den Ball ins rechte Eck (16.). Navas war zwar noch dran, konnte das Leder aber nicht um den Pfosten lenken. Hier sah der Keeper nicht ganz glücklich aus.
Benzemas Einzelleistung leitet den Anschluss ein
Halbfinal-Rückspiele (09./10. Mai)
Nach dem zweiten Treffer zogen sich die Gastgeber weit zurück und überließen den Königlichen den Ball. Doch die wussten damit wenig anzufangen, wie gewohnt stand die Defensive von Atletico sicher. Iscos Abschluss stellte Oblak vor keine Probleme (38.). Aber dann hatte Benzema einen Geistesblitz: Der Franzose setzte sich gegen drei Mann durch, indem er sich auf der Torauslinie durchtankte, und legte zurück auf Kroos. Der deutsche Weltmeister zwang Oblak zu einer Glanztat, den Abpraller schob Isco aus kurzer Distanz ins Tor (42.).
Ohne personelle Veränderungen ging es in Halbzeit zwei weiter. Ronaldo prüfte Oblak per Freistoß (47.) und Griezmann setzte einen Standard über den Kasten (50.). Der Titelverteidiger spielte nun souverän und setzte offensiv immer wieder Nadelstiche. Isco verzog knapp (55.) und Ronaldo traf aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig (58.). Bei Atletico war nicht wirklich der Glaube zu sehen, noch drei Tore zu erzielen. Die Gäste standen defensiv auch sehr stabil und ließen kaum etwas zu.
Abseitstor von Ronaldo
Aber nach einem Fehler von Danilo kamen die Hausherren zu einer guten Chance: Carrasco scheiterte an Navas, den Abpraller bekam der eingewechselte Gameiro. Aber auch er fand per Kopf im Real-Keeper seinen Meister (66.). Die Partie ging nun hin und her, nach 69 Minuten zappelte der Ball im Netz der Hausherren: Modrics Schuss verlängerte Ronaldo ins Tor, aber der Portugiese stand wohl knapp im Abseits. In der Schlussphase plätscherte die Partie so dahin, die Entscheidung war längst gefallen. Benzema (74.) und Ronaldo (89.) hatten noch die Chance auf den Ausgleich, verzogen aber. Kurz vor dem Ende hatte Griezmann die Möglichkeit auf das 3:1, fand aber im an diesem Tag gut aufgelegten Navas seinen Meister (90.+2). Nach zwei Minuten Nachspielzeit war Schluss und Real zieht ins Finale am 3. Juni an Cardiff ein. Gegner dort ist Juventus Turin.
In der Liga spielen die beiden Madrider Teams am Sonntag (20 Uhr) gegen die zwei Mannschaften aus Sevilla. Atletico kann bei Betis die direkte Champions League-Qualifikation perfekt machen, Real bekommt es im Meisterschaftsrennen mit dem FC Sevilla zu tun.