Berherztes Solo ohne Happy end: Clemens Fritz setzt sich gegen Steinsson durch. dpa
AZ Alkmaar begann mit exakt derselben Elf, die beim 2:0 gegen Newcastle im Rückspiel des Achtelfinals das Weiterkommen gesichert hatte. Der Ex-Schalker Simon Cziommer nahm somit auf der Bank Platz. Werder-Trainer Thomas Schaaf änderte sein Team im Vergleich zum 0:0 in Cottbus auf zwei Positionen: Owomoyela und Almeida liefen für Jensen (Adduktorenprobleme) und Hunt auf.
In den Anfangsminuten tat sich nichts Erwähnenswertes im DSB-Stadion. Beide Teams tasteten sich erstmal ab und gingen kein Risiko ein. Umso überraschender war es, dass Fritz nach Doppelpass mit Diego auf einmal allein vor dem Tor der Niederländer auftauchte. Keeper Waterman behielt die Nerven und vereitelte die Riesenchance für den Norddeutschen (11.).
Diese Gelegenheit blieb für lange Zeit der einzige Höhepunkt in einer langatmigen ersten Hälfte. Die Kontrahenten neutralisierten sich im Mittelfeld, beide Abwehrreihen standen kompakt und ließen keine Chancen zu. Bis zur 31. Minute: Jenner flankte aus dem Halbfeld auf Martens, dessen Kopfball-Bogenlampe sich gefährlich senkte. Wiese beförderte den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte. Das war's dann aber auch mit Torchancen bis zur Pause. Die Pfiffe der Zuschauer im DSB-Stadion waren durchaus nachzuvollziehen.
Viertelfinale, Hinspiele
Die Reaktion der Fans schienen sich beide Teams zu Herzen genommen zu haben, denn in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff sahen sie einen offenen Schlagabtausch. Bei Koevermans' flachen Hereingabe kam Dembele einen Schritt zu spät (47.), auf der anderen Seite scheiterte der aufgerückte Womé mit einem Flachschuss aus 18 Metern an Waterman (50.). Vier Minuten später die Riesenchance für AZ: Naldo bugsierte das Leder nach Flanke von Koevermans direkt vor die Füße von Dembele, der das Geschenk aber nicht annahm. Wiese rettete sein Team vor dem Rückstand. In der 55. Minute zeigte der Bremer Schlussmann bei einem Schuss von Koevermans aus 18 Metern nochmals sein Können.
Auch die Bremer ließen sich nochmal im AZ-Strafraum blicken. Diego scheiterte aus elf Metern halbrechter Position, seinen Schuss ins lange Eck parierte Waterman (55.) ebenso gekonnt wie sein Gegenüber.
Referee Benquerenca sorgte für Konfusion, als er Steinsson Gelb-Rot zeigte, obwohl er nicht vorverwarnt war. Das Missverständnis löste sich aber schnell auf. dpa
Für Aufregung sorgte in der Folgezeit das Duo Womé-Wiese. Nach einem Rückpass des Kameruners musste der Keeper Kopf und Kragen riskieren, um vor dem heranstürmenden Arveladze zu retten (62.). In der 69. Minute misslang Womé eine Kopfball-Rückgabe, das Leder flog an Wiese vorbei Richtung Tor. Den Wettlauf mit dem Ball gewann der Linksverteidiger denkbar knapp. In der Offensive hatte Womé eine bessere Szene: Seinen Freistoß aus 17 Metern konnte Waterman nicht festhalten, nach dem knallharten Schuss musste der Schlussmann sogar an der Hand behandelt werden (74.).
Die Niederländer erhöhten in der Schlussphase den Druck, verschärften zunehmend das Tempo. Doch die zwischenzeitlich unsicher wirkende Defensive der Schaaf-Truppe fing sich und machte es Alkmaar äußerst schwer. So schaffte es die van-Gaal-Truppe bis zum Schlusspfiff nicht mehr, sich eine Großchance zu erspielen.
Das Rückspiel steigt am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) im Weser-Stadion. Zuvor müssen die Norddeutschen aber am Sonntag gegen Nürnberg im Kampf um die Meisterschaft antreten.