Aalens Trainer Peter Vollmann hatte mit seiner Mannschaft im DFB-Pokal mit 1:2 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Nürnberg verloren . Die Aufgabe gegen den VfL ging der 57-Jährige ohne Robert Müller und Morys an, dafür starteten Welzmüller und Neumann. Für Letzteren ein auf doppelte Weise besonderes Spiel: 2014 wechselte der Innenverteidiger von den Lila-Weißen an die Ostalb, konnte aber aufgrund von Herzproblemen bis zu diesem Abend kein Spiel mehr bestreiten - und dann ging ausgerechnet gegen den Ex-Klub.
Osnabrücks Coach Maik Walpurgis tauschte im Vergleich zum Pokalspiel gegen RB Leipzig, das beim Stand von 1:0 in der 71. Minute nach einem Feuerzeug-Wurf auf Schiedsrichter Martin Petersen abgebrochen und 2:0 zugunsten von RasenBallsport gewertet worden war , auf einer Position: Syhre ersetzte Pisot (Rot-Sperre).
Schwäbe ist zur Stelle
Zum Spiel selbst gab es nach den kräftezehrenden Pokalauftritten zunächst wenig zu sagen. Nach dem Platzregen vor Anpfiff hörte der Niederschlag zwar rechtzeitig auf, dennoch zeigten beide Mannschaften, warum sie in der Saison 2015/16 zusammen erst zwei Ligatore erzielten: Mit viel Einsatz auf beiden Seiten - inklusive Foulspielen - ging der Spielfluss allzu oft wegen technischer Unzulänglichkeiten verloren. Zugleich standen die Teams defensiv äußerst stabil, was beide wenig kreativen Offensivreihen Nerven kostete.
Erst ab der 28. Minute wurde es spannender, wenngleich sich die Osnabrücker zuvor ein paar Mal offensiv gezeigt hatten: Schulz feuerte aus der Distanz, doch Keeper Schwäbe war stark zur Stelle - genauso wie kurz danach bei einem Abschluss vom Ojala (30.). Kurz vor der Pause kochte dann die Stimmung hoch, als ein VfL-Akteur am Boden lag und der VfR weiterspielte. Referee Patrick Alt regelte das aber gekonnt. Mit dem 0:0, das bei fortschreitender Spieldauer immer interessanter wurde, ging es in die Pause.
Der 3. Spieltag
Drexler wird bedient und sticht
Der zweite Durchlauf begann direkt munter: Ojala scheiterte an Schlussmann Schwäbe (46.). Auf Seiten der Gäste wurde es vornehmlich mit langen Bällen versucht, die allerdings nicht zum Erfolg führten. Dagegen fruchtete der Tausch von Aalen-Coach Vollmann, der Morys für Schulz brachte (64.): Der ehemalige Leipziger Stürmer assistierte seinem Nebenmann Drexler, der vor Schwäbe cool blieb und vollendete - 1:0 (67.). Die Antwort der Gäste? Kam durch Groß, der mit seinem saftigen Abschluss Torhüter Bernhardt prüfte (73.). Der VfR-Keeper zeigte kurz danach Schwächen, als er auf dem nassen Untergrund einen Ornatelli-Schuss erst im Nachfassen sicherte (79.).
Viel mehr war nicht mehr, im Gegenteil: Aalens Trainer Vollmann geriet mit dem Schiedsrichter-Gespann aneinander und wurde direkt auf die Tribüne verwiesen (87.). Dann war Schluss, dass Duell der Pokal-Enttäuschten gewann Aalen mit 1:0 denkbar knapp.
Aalen trifft am Sonntag, 23. August (14 Uhr) auf die Stuttgarter Kickers. Osnabrück trifft am Samstag, 22. August (13.30 Uhr) auf Hansa Rostock.