2. Bundesliga

HSV: Viel Wille, zu viele Fehler

Meffert schlägt Aufstiegs-Alarm: "So werden wir nicht genug Punkte holen"

HSV: Viel Wille, zu viele Fehler

Trotz der HSV-Aufholjagd auf dem Betzenberg: Glücklich sieht anders aus.

Trotz der HSV-Aufholjagd auf dem Betzenberg: Glücklich sieht anders aus. IMAGO/Lobeca

Von den jüngsten sechs Partien wurden nur zwei gewonnen, in der Auswärtsbilanz nach sechs Partien stehen sechs Punkte. Jonas Meffert klagt am "Sky"-Mikrofon: "Das ist zu wenig." Weil die Fehler zu viele sind.

Der HSV hat am Samstagabend beim 3:3 in Kaiserslautern ein deutlich anderes Auswärtsgesicht gezeigt als bei den 1:2-Enttäuschungen in Elversberg und Osnabrück, er hat auch elanvoller begonnen als in Wehen Wiesbaden (1:1) oder im Vorjahr am Betzenberg. Doch als die Pfälzer ihre Körperlichkeit ins Spiel warfen, war es mit der anfänglichen Hamburger Souveränität vorbei - und zumindest das Zustandekommen der Gegentreffer erinnerte eben doch wieder an die vorangegangenen Tiefschläge aus der Vergangenheit.

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Ein schlecht verteidigter Standard, ein individueller Aussetzer von Dennis Hadzikadunic und ein einziger langer Ball nach einem unnötigen Ballverlust von Immanuel Pherai reichten aus, um den HSV beinahe komplett auszuhebeln. Und obwohl die Aufholjagd leidenschaftlich war, wirft der Vortrag Fragen auf. Es sind die altbekannten nach der Stabilität.

Meffert: Hier muss der HSV besser werden

Chef-Stratege Meffert benennt offen die Gefahr, dass der HSV auf diese Weise auch im sechsten Anlauf nicht ans Ziel kommen wird. "Wir machen noch zu viele Fehler. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir nicht genug Punkte holen." Denn die Fehler machte der HSV nicht nur bei den drei Gegentreffern, sondern auch in jener Phase, als er die Partie mit viel Energie, Leidenschaft und auch fußballerischer Klasse wieder auf seine Seite gezogen hatte. "Was wir für Ballverluste nach dem 3:3 hatten", stöhnt Meffert und fordert: "Da müssen wir besser werden." Weil Energieleistungen wie vom Samstagabend nicht auf Kommando wiederholbar sind.

Der HSV macht zu viele Fehler für einen Aufsteiger. Und er holt zu wenige Punkte in der Fremde. Die Gründe dafür sieht Meffert jedoch vielmehr in vorangegangenen Auftritten als in dem jüngsten. "Unsere Bilanz ist zu wenig, weil wir vorher zu viel liegen gelassen haben. Ein Punkt in Kaiserslautern ist angesichts unserer vielen Verletzen okay." Und auch angesichts des Spielverlaufs. "Es gelingt nicht so vielen, am Betzenberg so zurückzukommen", sagt Trainer Walter, "das ist ein Indiz, dass wir uns weiterentwickeln." Tatsächlich ist der HSV unter der Wucht des Betze im Frühjahr dieses Jahres noch zusammengebrochen nach dem ersten Gegentor und hat - anders als dieses Mal - 0:2 verloren. Ein klares Indiz, dass diese Entwicklung auch ausreichend ist für den Aufstieg, ist das indes noch nicht.

Sebastian Wolff

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