Conference League

20 Mio. Strafe & Europapokal-Ausschluss: UEFA bestraft Juve

Turiner beteuern Unschuld, verzichten aber auf Einspruch

20 Millionen Euro Strafe und Europapokal-Ausschluss: UEFA bestraft Juventus Turin

Wird in der kommenden Saison mit Juve nicht international am Start sein: Filip Kostic.

Wird in der kommenden Saison mit Juve nicht international am Start sein: Filip Kostic. IMAGO/LaPresse

Die Finanzkontrollkammer der UEFA sieht sich in der Annahme bestätigt, dass Juventus gegen die Verbandsbestimmungen zur Klublizenzierung und dem finanziellen Fairplay verstoßen habe. Am Freitagabend teilte die UEFA nun mit, dass man den italienischen Rekordmeister Juventus Turin wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten für die kommende Saison aus der Conference League ausgeschlossen habe.

Neben dem Ausschluss erhielten die Turiner zudem noch einen Geldstrafe in Höhe von 20 Millionen Euro, von denen aber zehn Millionen ausgesetzt werden, sollten die Jahresabschlüsse für die Geschäftsjahre 2023, 2024 und 2025 den Rechnungslegungsanforderungen entsprechen.

Die Turiner wiederum teilten mit, dass sie die "angeblichen Verstöße" weiter für unbegründet halten, sie allerdings auch auf eine Berufung verzichten werden. "Wir bedauern die Entscheidung der UEFA. Wir sind weiterhin fest von der Legitimität unseres Handelns und der Gültigkeit unserer Argumente überzeugt. Wir haben uns jedoch entschieden, gegen dieses Urteil keine Berufung einzulegen, um der Unsicherheit ein Ende zu setzen", sagte Juve-Präsident Gianluca Ferrero: "Wir richten unsere Aufmerksamkeit jetzt auf die Meisterschaft und den italienischen Pokal."

Turin hatte die vergangene Saison in der Serie A nur auf Rang sieben beendet - auch, weil dem Verein zehn Punkte als Strafe für vermeintliche Bilanzfälschungen abgezogen wurden - jahrelang hatte die "Alte Dame" Marktwerte ihrer Spieler verfälscht und dadurch bei Transfers die eigene Bilanz "aufgehübscht". Als Siebter wären die Turiner für die Play-offs zur Conference League, dem kleinsten europäischen Wettbewerb, startberechtigt gewesen - ein Recht, auf das man in Turin aber gar nicht so scharf war, auch wenn dies niemand offiziell bestätigte. 

Es drängt sich die Frage auf, warum Juve nicht gegen das Urteil vorgeht, wenn man doch von der eigenen Unschuld überzeugt ist. Eine mögliche Erklärung dafür lieferte Anfang Juli die "Corriere dello Sport", die von einem Deal zwischen Juve und der UEFA berichtete. Demnach hätten sich die Turiner bereit erklärt, den Europapokalausschluss zu akzeptieren und den Fall nicht vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zu bringen. Im Gegenzug muss der Verein keine Konsequenzen für die Saison 2024/25 fürchten.

Zuletzt war bereits CA Osasuna wegen der Verwicklung in Spielmanipulationen aus der Conference League ausgeschlossen worden. Anders als Juve kündigten die Spanier jedoch an, gegen das Urteil vor den CAS ziehen zu wollen.

drm