3. Liga

Zwickau steigt ab: "Die Tabelle lügt am Ende nicht"

"Macht die letzten sechs Jahre nicht ungeschehen"

Zwickau zwei Spieltage vor Schluss abgestiegen: "Die Tabelle lügt nicht"

Enttäuschung nach dem Abpfiff: Der FSV Zwickau ist aus der 3. Liga abgestiegen.

Enttäuschung nach dem Abpfiff: Der FSV Zwickau ist aus der 3. Liga abgestiegen. IMAGO/Jan Huebner

Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison ist der Abstieg des FSV Zwickau in die Regionalliga Nordost besiegelt. Die Sachsen verloren das Derby gegen Dynamo Dresden knapp mit 0:1. Damit enden sieben Jahre Drittliga-Zugehörigkeit für den FSV.

Coach Ronny Thielemann betonte gegenüber "MagentaSport", "dass es nicht an diesem Spiel gelegen hat". Gegen Dresden sah er eine Mannschaft, die "alles reingeworfen hat". "Nach 20 Minuten haben wir drei richtig gute Chancen, wenn wir da ein Tor machen, dann wird die Brust größer. Das haben wir aber nicht gemacht und dementsprechend ist es ein ganz klares Spiegelbild der Saison."

Schlussendlich sei der Sieg der Dresdner "natürlich verdient, aber ich hätte mir schon gewünscht, vor dieser großartigen Kulisse, dass wir uns selbst und die Fans noch mal belohnen und ein Tor schießen." Das GZZ-Stadion war restlos ausverkauft.

"Haben nicht die bestmögliche Leistung gebracht"

Letztlich fehlte den Zwickauern aber "ein stückweit die Überzeugung", den Ausgleich zu erzielen. So flossen am Ende unter anderem bei Davy Frick und Johannes Brinkies die Tränen. "Das sind zwei absolute Ikonen hier im Zwickauer Fußball. Dass ihnen das besonders nah geht, ist wohl nur allzu verständlich", erklärte Thielemann, stellte aber auch klar: "Die Tabelle lügt am Ende des Tages nicht, dementsprechend haben wir über die Saison gesehen nicht die bestmögliche Leistung gebracht, um verdient in der Liga zu bleiben."

Neben Mike Könnecke, Ronny König erlebten Frick und Brinkies als einzige Spieler die Jahre in der 3. Liga, in denen sich die Zwickauer regelmäßig mit kleinem Etat retteten, vollständig mit. Der Torwart gab nach dem Abpfiff einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Ich bin natürlich unfassbar traurig."

Der Abstieg sei "ein Prozess von ganz vielen Sachen, die dieses Jahr einfach nicht gepasst haben", gewesen. Allen voran müsse sich die Mannschaft selbst in die Pflicht nehmen, "aber hier und da haben ein paar Bausteine einfach gefehlt, um dann den Klassenerhalt fix zu machen", analysierte der Keeper. Alles auf den "unruhigen Sommer" zu schieben, sei allerdings "zu einfach".

Brinkies ohne Vertrag für die Regionalliga

Wie schwierig das Überleben in der 3. Liga ist, weiß wohl kaum eine Mannschaft besser als der FSV. "Die letzten sechs Jahre ist uns das wunderbar gelungen, von A bis Z. Dieses eine Jahr, was wirklich unfassbar wehtut, macht trotzdem die letzten sechs Jahre nicht ungeschehen", blickte Brinkies zurück.

Für die Regionalliga Nordost haben zurzeit nur Trainer Thielemann und Urgestein Frick einen Vertrag. Die Zukunft von Brinkies ist offen. "Ich bin jemand, der schließt grundsätzlich gar nichts aus. Viel mehr kann ich aber auch noch gar nicht sagen. Wir wissen, dass wir runtergehen, aber sonst sind noch viele, viele Fragen ungeklärt. Denen werden wir uns zu gegebener Zeit widmen."

Zuvor sind die Zwickauer aber noch zweimal gefordert. Am kommenden Spieltag (Sonntag, 13 Uhr) reist der FSV zum VfB Oldenburg, der die eigenen Hoffnungen mit einem 3:1 gegen Waldhof Mannheim am Leben hielt.

kon

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