"Wir leben noch", freute sich Routinier Mirko Boland nach dem 1:0-Erfolg gegen Aufstiegsaspirant Regensburg und zuvor acht sieglosen Spielen in Folge und befand: "Das war Abstiegskampf pur."
"Kampf" und "harte Arbeit" - darüber wurde an diesem Samstag viel gesprochen. In der Tat zeigten die Lübecker diese oft zitierten Basistugenden des Fußballs. Darauf hatte Interimstrainer Bastian Reinhardt den VfB eingestimmt. Konkret: "Wir müssen in erster Linie intensiv gegen den Ball arbeiten," hatte der ehemalige Innenverteidiger seinen Schützlingen aufgetragen.
Das taten die Lübecker über 93 Minuten. "Wir haben sensationell verteidigt, mit viel Leidenschaft und großem Einsatz", lobte Reinhardt. "Ich bin echt happy. Das war sensationell. Das war nach den letzten Wochen so nicht zu erwarten. Die Mannschaft hat alles umgesetzt, was wir als Trainerteam vorgegeben haben."
Ohne Lizenz wird's teuer
Zum zweiten Mal nach einer Trainerentlassung in dieser Spielzeit hat er dem abstiegsbedrohten VfB als Interimstrainer neues Leben eingehaucht hat. Ob der bisherige Assistenztrainer nun zum Cheftrainer befördert wird, ist noch offen. Seit Samstag scheint zumindest nicht ausgeschlossen, dass der 48-Jährige trotz fehlender Lizenz bis Saisonende an der Lohmühle weiterarbeiten soll.
Auch Aufstiegstrainer Lukas Pfeiffer (bis 11. Dezember 2023 im Amt) hatte ohne die vom DFB geforderte Lizenz weitergearbeitet, dafür musste der VfB einmalig 7500 und für jedes Ligaspiel 2500 Euro Geldstrafe zahlen - insgesamt 52.500 Euro.
Reinhardt hat Bock
Reinhardt selbst sagte bei MagentaSport: "Wenn ich die Lizenz hätte, dürfte ich weitermachen. So gucken wir mal, was kommt. Wir werden nächste Woche mal reden." Grundsätzlich habe er Bock darauf. "Von mir aus gerne weiter", unterstrich der Ex-Profi (339 Einsätze/23 Tore für den HSV, Bielefeld und Hannover), der über seine Trainer-Rolle sagt: "Das ist pure Freude. Ich glaube, das sieht man, wenn man mich da die Seitenlinie rauf- und runterturnen sieht."
Die Länderspielpause verschafft den Lübeckern etwas mehr Zeit, um die Trainerfrage zu klären. Am Ostersonntag geht es für den VfB auswärts bei Viktoria Köln weiter. Mit einer ähnlichen Kampfleistung wollen die Marzipanstädter ihren Sechs-Punkte-Rückstand ans rettende Ufer bestenfalls weiter verkleinern.
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