Champions League

Nach Rot für Cristiano Ronaldo: Schiedsrichter Felix Brych und Torrichter Marco Fritz im Fokus

Deutsches Schiedsrichter-Gespann im Fokus

Wirbel um Ronaldo-Rot: Was darf der Torrichter?

Der erste Platzverweis in der Königsklasse: Cristiano Ronaldo.

Der erste Platzverweis in der Königsklasse: Cristiano Ronaldo. imago

Warum lag Jeison Murillo plötzlich am Boden? Das bleibt auch nach Ansicht der zwölften Zeitlupe unklar. Abseits des Spielgeschehens war der Valencia-Verteidiger im Laufduell mit Cristiano Ronaldo plötzlich zu Boden gesackt und hatte den Portugiesen damit gegen sich aufgebracht. Dieser monierte daraufhin eine Schwalbe und ging Murillo an, forderte ihn auf wieder aufzustehen und griff ihm dann leicht ins Haar.

Schiedsrichter Felix Brych hatte von all dem nichts mitbekommen, wohl aber sein Landsmann und Torrichter Marco Fritz. Der rief Brych nach wilden Protesten der Spanier zu sich, erklärte ihm, was er wahrgenommen hatte und veranlasste so die folgende Rote Karte für CR7. Auch wenn Juventus das Spiel nach Ronaldos tränenreichem Abgang gewann, blieb der Platzverweis im Fokus.

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

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Spielersteckbrief Murillo
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War die Handlung des Torrichters korrekt?

Wenig überraschend war beim italienischen Serienmeister niemand einverstanden mit Brychs Entscheidung. Zu Recht: Die Rote Karte war eine Fehlentscheidung. In den Mittelpunkt rückt deshalb Torrichter Fritz, ohne dessen Intervention es wohl nicht so weit gekommen wäre. Durfte er das überhaupt?

Schon die Einführung des Torrichters zur Europa-League-Saison 2009/10 war nicht sehr positiv aufgenommen worden. Zunächst waren Torrichter, die sich auf oder direkt an der Torauslinie bewegen, nur dafür zuständig, die Torlinie zu überwachen und in strittigen Situationen zu entscheiden, ob der Ball im Tor war oder nicht.

Für Ronaldo könnte es ganz bitter laufen

Nachdem sich die Assistenten später mangels Beschäftigung intern beklagt hatten, wurde ihr Aufgabenfeld erweitert und kann inzwischen mit dem des Linienrichters verglichen werden. Auch der Torrichter soll also das Spielgeschehen beobachten und den Schiedsrichter auf Situationen aufmerksam machen, die er nicht oder falsch gesehen hat. Demzufolge hat Fritz zwar richtig gehandelt, dann aber die falsche Entscheidung getroffen. In Pilsen (2:2 gegen ZSKA Moskau) und Liverpool ( 3:2 gegen PSG ) hatten die Torrichter ebenfalls eingegriffen, dort aber jeweils zu Recht ein Tor zurückgenommen.

Für Ronaldo bleibt es derweil ein besonders bitterer Platzverweis: Er wird definitiv das kommende Champions-League-Spiel gegen Young Boys Bern aussetzen. Ob er darüber hinaus auch die Rückkehr ins Old Trafford verpasst, ist noch nicht klar. Die UEFA untersucht Rote Karten von Fall zu Fall und könnte es bei einer Partie belassen. Möglich ist allerdings auch eine Drei-Spiele-Sperre; in dem Fall wäre der Portugiese sogar im Rückspiel gegen ManUnited nicht spielberechtigt.

mkr

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