Nordost

Der ZFC Meuselwitz hat keinen Bock mehr auf Abstiegskampf

Leopold-Elf bezwingt Erfurt auch im Pokal

"Wenn’s einmal läuft, dann läuft’s": Meuselwitz hat keinen Bock mehr auf Abstiegskampf

Teils spektakulär ging es zu im Pokal gegen Erfurt: Michel Ulrich fliegt durch den Strafraum, der Elfmeter bleibt aber aus.

Teils spektakulär ging es zu im Pokal gegen Erfurt: Michel Ulrich fliegt durch den Strafraum, der Elfmeter bleibt aber aus. IMAGO/Mario Jahn

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Es läuft gut für den ZFC Meuselwitz. Die Ostthüringer befinden sich in ihrer 15. Regionalliga-Saison und stehen nach 14 Spieltagen auf Rang 7. An einem Spieljahresende war das ein- und letztmalig 2012/13 so der Fall - also vor gut zehn Jahren. Die letzten drei Spielserien waren für die Meuselwitz hingegen vorwiegend von Abstiegsangst und -kampf geprägt.

Derart raue Winde will man auf der Glaserkuppe unter dem seit Sommer neuen Trainer Georg-Martin Leopold vermeiden. Was bislang zu gelingen scheint. Sogar solch renommierten Clubs wie Lok Leipzig (3:2), BFC Dynamo (1:1), Rot-Weiß Erfurt (2:1), FSV Zwickau und Chemnitzer FC (jeweils 1:0) wurden kräftig Punkte abgeknöpft, sie rangieren - bis auf die Berliner Dynamos - auch aktuell hinter dem ZFC.

Geschlossenheit als Stärke

"Wir wollen nicht wieder in den Abstiegskampf verwickelt werden", erklärt Abwehr-Routinier Nils Miatke. "Das will ich mir auch ganz persönlich in meiner vielleicht letzten Saison möglichst ersparen", ergänzt der 33-Jährige. Eine Stärke seiner ambitionierten Truppe ist mannschaftliche Geschlossenheit. Individuelle Nachteile bügeln die Zipsendorfer aus, indem sie sich gegenseitig helfen. In Zweikämpfen wird gedoppelt, selbst nach verlorenen Duellen oder gar Rückstanden wird nie aufgegeben.

Zudem sind spielerische Unterschiede zu vermeintlichen Favoriten keineswegs groß, ZFC-Akteure wie Luca Bürger, Luis Fischer, Florian Hansch oder andere wissen auch am Ball und keineswegs nur kämpferisch zu glänzen. Mit Lukas Sedlak verfügen die Rot-Weißen zudem nun endlich über einen konstant guten Torwart, der der Abwehr als letzte und ruhige Instanz zusätzliche Sicherheit verleiht.

Steigerungsmöglichkeiten bestehen angesichts der anderthalb Gegentreffer pro Spiel dennoch. Und im Sturm fehlt es mitunter an Effizienz, Angriffe werden oft nicht richtig ausgespielt. Torjäger Andy Trübenbach war trotzdem schon fünfmal entscheidend zur Stelle, Hansch gleichfalls.

Sieg im Pokal gegen Erfurt

Inklusive Landespokal ist der ZFC derzeit seit sechs Partien ungeschlagen, nachdem am Sonnabend im Viertelfinale des Thüringenpokals gegen Erfurt ein 5:3 nach Elfmeterschießen gelang. Sedlak hielt die Elfmeter von Schulz und Seaton. Für die Meuselwitzer scheiterte nur Hansch am Ex-Meuselwitzer Plath, während Kadric, Bürger, Sakar und Ulrich trafen.

Der Einzug ins Halbfinale, wo außer Carl Zeiss Jena nun kein weiterer Viertligist mehr "stört", war gegen früh dezimierte Gäste zwar glücklich, hielt Leopold aber nicht davon ab, leise zu frohlocken: "Wenn’s einmal läuft, dann läuft’s ..."

Frank Müller

Die Trainer in der Regionalliga Nordost