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Wenn die Blätter fallen, ist Schluss: US-Star Lloyd hört auf

Erfolgreiche Nationalspielerin hängt die Schuhe an den Nagel

Wenn die Blätter fallen, ist Schluss: US-Star Lloyd hört auf

Wird große Spuren im Frauen-Fußball und darüber hinaus hinterlassen: US-Star Carli Lloyd.

Wird große Spuren im Frauen-Fußball und darüber hinaus hinterlassen: US-Star Carli Lloyd. imago images/ZUMA Wire

Wie der nordamerikanische Verband "US Soccer" am Montag mitgeteilt hat, bestreitet die zweimalige Weltfußballerin Carli Lloyd bei den bevorstehenden vier US-Länderspielen im September und Oktober ihre letzten Auftritte im Trikot der Weltmeisterinnen, bei ihrem Verein NJ/NY Gotham FC spielt sie im Anschluss noch die Saison in der US-Liga NWSL zu Ende. Dann aber, im Herbst ihrer Karriere und im Herbst dieses Jahres, soll endgültig Schluss sein.

Lloyd, in großen Spielen oftmals die entscheidende Spielerin für die US-Auswahl, hat bislang 312 Länderspiele bestritten und dabei 128 Treffer erzielt, sie wird mit diesen Werten nur von Kristine Lilly (354) überboten. 2015 und 2019 gewann sie mit den USA außerdem den WM-Titel, 2008 und 2012 holte sie mit ihrem Team Olympia-Gold. Bei den diesjährigen Sommerspielen in Tokio mussten sich Lloyd & Co. überraschend mit Bronze begnügen, im Finale standen sich Schweden und Kanada (2:3 i.E.) gegenüber.

"Es war mir eine Ehre"

"Als ich 2005 im Nationalteam anfing, waren meine beiden Hauptziele, die bestmögliche Fußballerin zu werden und der Mannschaft zu helfen, Titel zu gewinnen", sagte Lloyd, die 2015 und 2016 zur besten Fußballerin der Welt gekürt wurde - und betonte darüber hinaus: "Jeden Tag, den ich auf dem Platz stand, habe ich gespielt, als wäre es mein letztes Spiel."

US-Nationalcoach Vlatko Andonovski rühmte derweil eine "einzigartige Karriere" und sagte über die Mittelfeldspielerin: "Carli Lloyd ist eine wahre Legende." Vor allem Lloyds Arbeitseinstellung sei vorbildlich: "Die Art und Weise, wie sie ihr tägliches Training und ihre Karriere als Profi angegangen ist, ist wirklich beeindruckend - und es war mir eine Ehre, sie trainieren zu dürfen."

Nichts macht mir Angst.

Carli Lloyd

Immer wieder hat sie sich während ihrer Laufbahn aber auch für Gleichberechtigung im Sport stark gemacht, etwa mit ihren Mitspielerinnen 2019 Klage gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen im Fußball eingereicht. Außerdem hat sie mit einer regenbogenfarbenen Binde auch ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt gesetzt - oder sogar einmal davon gesprochen, dass Frauen es auch schaffen können, zum Beispiel in der National Football League anzutreten.

"Ich weiß, dass ich das wahrscheinlich schaffen könnte. Das könnte ein großer, entscheidender Moment sein", sagte die Weltmeisterin aus den USA vor zwei Jahren bei "NBC Sports" - und teilte diesbezüglich mit, vielleicht selbst mal etwa als Kickerin in der NFL aufzuschlagen. "Es gibt keinen Grund, warum eine Frau das nicht können sollte. Nichts macht mir Angst. Die größte Herausforderung wäre, sich an die großen Jungs da draußen zu gewöhnen."

mag/sid

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