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Walther-Bensemann-Preis 2019 geht an Pierluigi Collina

Deutsche Akademie für Fußball-Kultur ehrt das Schiedsrichter-Idol

Walther-Bensemann-Preis 2019 geht an Pierluigi Collina

Der wohl berühmteste Schiedsrichter der Welt: Pierluigi Collina mit kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh.

Der wohl berühmteste Schiedsrichter der Welt: Pierluigi Collina mit kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh. imago images

Es ist ein Novum in der Geschichte des Walther-Bensemann-Preises. "Nach weltberühmten Spielern, Trainern, Managern fällt der Bensemann-Preis 2019 erstmals an einen Schiedsrichter: Pierluigi Collina", stellt Rainer Holzschuh, kicker-Herausgeber und Juryvorsitzender, heraus.

Entschlossenheit und unnachahmliches Charisma

Die aktive Karriere startete der 1960 geborene Italiener mit 17 Jahren. In den darauffolgenden 28 Jahren führte sie bis ganz oben. 1991 leitete er das erste von 240 Spielen in der Serie A. Im Winter 1994/95 wurde er zum FIFA-Referee. Weltweite Bekanntheit erarbeitete sich Collina durch sein unnachahmliches Charisma und seine Entschlossenheit - in der Liga, der Champions League und bei großen Turnieren. Er leitete unter anderem souverän das Endspiel um die Weltmeisterschaft 2002 in Japan. Nach Abpfiff sprach er dem unterlegenen Oliver Kahn Trost zu. Eine von vielen Gesten, die um die Welt gingen.

Protagonisten des WM-Finals 2002: Pierluigi Collina und Oliver Kahn.

Protagonisten des WM-Finals 2002: Pierluigi Collina und Oliver Kahn. imago images

Für soziale und sportpolitische Organisationen, darunter die UEFA-Kampagne RESPECT zur Europameisterschaft 2016, trat und tritt Collina als humorvoller und gerade deswegen stets glaubwürdiger Botschafter auf. Seit 2010 leitet Collina die UEFA-Schiedsrichterkommission, seit 2017 ist er auch als Leiter der FIFA-Schiedsrichterkommission tätig.

Über Jahre hinweg als weltbester Schiedsrichter benannt

"Pierluigi Collina, längst verewigt durch den Slogan 'Collinas Erben', leitete mit Fachkenntnis, aber auch Einfühlungsvermögen so souverän internationale Aufgaben, dass er unzweifelhaft über Jahre hinweg als weltbester Schiedsrichter genannt wurde. Heute sorgt er als Schiedsrichter-Chef bei der FIFA für zeitgemäße Regelauslegung und Innovationen. In einer oft kritisierten Branche steht seine Person wie keine andere für Respekt. Pierluigi Collina gilt weltweit als Vorbild - das muss ihm ein Spieler erst einmal nachmachen", so Holzschuh.

Sein Blick machte ihn zum Star: Pierluigi Collina wird 60

Pierluigi Collina wird den Walther-Bensemann-Preis 2019 am 25. Oktober 2019 auf einer Gala in der Nürnberger Tafelhalle persönlich entgegennehmen. Die ausverkaufte Veranstaltung wird im LIVE!-Stream auf www.fussball-kultur.org und auf www.kicker.de übertragen. Den Preis hat der kicker mit 10.000 Euro dotiert, zudem gibt es symbolisch die Siegertrophäe MAX.

Der Walther-Bensemann-Preis ist ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement mit Mut und Pioniergeist, für gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs.

Pierluigi Collina

Sein Blick machte Pierluigi Collina zum Star. imago images

Über die Vergabe des Sonderpreises entschied eine Jury der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur bestehend aus dem Juryvorsitzenden Rainer Holzschuh (Herausgeber kicker), Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Bärbel Schnell (Verlagsleitung Olympia-Verlag GmbH), Jörg Jakob (Chefredaktion kicker) und, für den Akademie-Partner TeamBank, Frank Mühlbauer (Vorstandsvorsitzender TeamBank AG) sowie Theophil Graband (Vorstandsvorsitzender VR Smart Finanz).

Akademie verlängert Vertrag mit Hauptsponsor um drei Jahre

Die Akademie gab am Dienstag außerdem bekannt, dass der Sponsoring-Vertrag mit Hauptsponsor easyCredit um weitere drei Jahre bis 2022 verlängert wurde. "Für uns ist dies gelebtes gesellschaftliches Engagement hier vor Ort, gerade auch hinsichtlich der Kulturhauptstadt-Bewerbung Nürnbergs", sagte Mühlbauer bei der Pressekonferenz im Auditorium der TeamBank.

Pierluigi Collinas Vorgänger als Walther-Bensemann-Preisträger:

Franz Beckenbauer (2006), Alfredo Di Stefano (2007, verstorben 2014), Bernd Trautmann (2008, verstorben 2013), César Luis Menotti (2009), Otto Rehhagel (2010), Sir Bobby Charlton (2011), Uwe Seeler (2012), Günter Netzer (2013), Ottmar Hitzfeld (2014), Marcello Lippi (2015), Sir Alex Ferguson (2016), Vicente del Bosque (2017) und Horst Hrubesch (2018).