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Drei Deutsche gehören zu den Favoriten auf den Gesamtsieg
Die Konkurrenz bei der 66. Vierschanzentournee ist gewohnt stark. Die zehn Athleten, auf die es zwischen Oberstdorf und Bischofshofen ankommen wird, hat der SID einem Check unterzogen. Mit dabei: Drei Deutsche, zwei Ikonen - und Peter, der Müde. imago
Bundestrainer Werner Schuster kennt alles, kennt jeden. Mit Richard Freitag war aber "in dieser Form so nicht zu rechnen", sagt der Coach. Nun könnte also "der Ritsch", der schon als ewiges Talent galt, diese Tournee dominieren. Das Zeug dazu hat er. Oder einmal mehr grandios scheitern. Das Zeug dazu hat er leider auch. imago
In der Vorsaison war Wellinger die deutsche Nummer eins und ein Muster an Konstanz. Trotz Knieproblemen im Sommer ist seine Form nicht schlechter, es schleicht sich aber hin und wieder ein schwächerer Sprung ein. Kann der Team-Olympiasieger dies abstellen, ist er ein Mitfavorit. Und vielleicht werden er und die Tournee dann doch noch richtig miteinander warm. imago
Der WM-Dritte war im Vorjahr zur Tournee-Halbzeit der einzig verbliebene deutsche Springer für das Gesamtklassement, dies war dann aber nach Platz 29 in Innsbruck hinfällig. "Eisei" zeigte in der laufenden Saison noch größere Schwankungen, kann aber erneut zum DSV-Joker werden. imago
Die Nummer eins Österreichs. Und wenn man ehrlich ist, auch die einzige Option des einst verwöhnten Team Austria. Michael Hayböck schwächelte zuletzt, Rückkehrer Gregor Schlierenzauer ist nur noch ein Abziehbild großer Zeiten, der Rest bestenfalls Mittelmaß. Also muss es der Doppel-Weltmeister richten. "Krafti" ist mit seiner ganzen Klasse neben dem polnischen Titelverteidiger Kamil Stoch der stärkste Herausforderer der DSV-Adler. imago
Die Polen lieben ihren König Kamil, beschert der Doppel-Olympiasieger von Sotschi ihnen doch regelmäßig Feiertage. Im Vorjahr war Stoch bis zur Tournee in mäßiger Form, holte dann aber mit nur einem Tagessieg in Bischofshofen den Gesamterfolg. Nun wirkt er gefestigter - ihn zu schlagen wird schwer. imago
Vor zwei Jahren war er Peter, der Große. Nun ist er das große Rätsel. Nicht eine Top-10-Platzierung gab es im Olympia-Winter bislang für den Slowenen, er wirkt müde und kraftlos, ihm scheint sein Fluggefühl abhanden gekommen zu sein - fraglich, ob er es zeitnah wiederfindet. Die Krise hat die ganze Familie erfasst: Der eine Bruder (Domen), im Vorjahr noch als Wunderkind gefeiert, belegte bei seinem Weltcup-Comeback in Engelberg Platz 28 und 29, der andere (Cene) ist in dieser Saison überhaupt noch nicht gesprungen. imago
Im Skispringen sind acht Jahre eine "Simiade". 2002 wurde Ammann Doppel-Olympiasieger, 2010 wiederholte er dieses seltene Kunststück. Und 2018? Da wären Siege des stets freundlichen Schweizers ein mittleres Wunder, bei Olympia wie bei der Tournee. Ammann hat zwar mittlerweile seine Landung halbwegs im Griff und kassiert nur noch mäßige Abzüge, dafür fehlt es ein wenig an der Weite. imago
Tande griff schon im Vorjahr nach dem Tourneesieg - doch dann verabschiedete sich im finalen Durchgang in Bischofshofen die Bindung seines rechten Skis. Tande vermied einen schweren Sturz und rettete sich auf das Gesamtpodium, war damit aber unter Wert geschlagen. Diesmal scheint mehr möglich: Unter den starken Norwegern ist er der stärkste. imago
Einer der besten Skiflieger der Welt, der allerdings zu oft unter dem Radar fliegt: Forfang hat bislang erst einen Weltcup gewonnen (Titisee-Neustadt 2016), zu wenig für einen Mann seiner Klasse. Wenn bei ihm allerdings einmal der Knoten dauerhaft platzen sollte, darf sich die Konkurrenz warm anziehen. imago
Das Knie zwickt, die Athletik schwindet, nur das unnachahmliche Fluggefühl bleibt. Natürlich ist der bald 46 Jahre alte Japaner kein Tournee-Favorit. Und natürlich wird er beim Auftakt in Oberstdorf maximal die Qualifikation überstehen. Aber: Wer "Nori" nicht die Daumen drückt, der hat das Skispringen nie geliebt. imago