3. Liga

VfR Aalen-Trainer Peter Vollmann: "Da bin ich extrem sauer"

Aalens Trainer über den Punktabzug

Vollmann: "Da bin ich extrem sauer"

Kann sich nicht vollends über die perfekte englische Woche freuen: Aalen-Trainer Peter Vollmann.

Kann sich nicht vollends über die perfekte englische Woche freuen: Aalen-Trainer Peter Vollmann. imago

Allen voran Thorsten Schulz, Schütze des entscheidenden 2:0 in der Nachspielzeit, wirkte begeistert. "Davon träumt man natürlich: Dass man so ein Spiel mit einem Tor krönt", so der 32-Jährige. Mit seinem ersten Treffer seit November 2013 hat der gelernte Verteidiger das Lachen wiedergefunden - wie auch seine Kollegen.

Nach der Hiobsbotschaft vor zwei Wochen, der Bekanntgabe des Neun-Punkte-Abzugs , herrschte eine greifbare Anspannung rund um die Scholz-Arena. Eine akute Angst, es könne für den VfR trotz sportlich solider Leistung doch noch in die Regionalliga gehen. Nun stehen die Aalener selbst mit der eingerechneten Strafe bei 35 Punkten, was zwar Tabellenkeller, aber trotzdem noch immer sieben Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bedeutet. Diesen hat mit dem FSV Frankfurt der Gegner des vergangenen Wochenendes inne, was nur noch einmal unterstreicht, wie enorm wichtig der Erfolg gegen die Hessen war.

Spielersteckbrief T. Schulz
T. Schulz

Schulz Thorsten

Trainersteckbrief Vollmann
Vollmann

Vollmann Peter

"Das Tolle ist bei uns, dass wir an uns glauben und vor allem daran glauben, dass wir immer ein Tor machen können. Das spürt mittlerweile auch das Publikum - vor allem aber der Gegner. Das ist derzeit unser ganz großes Plus", erläuterte Schulz die momentane Gefühlslage in der "Schwäbischen Zeitung". Es habe sich eine neue Stimmung in der Mannschaft breitgemacht, ein besonderes Gemeinschaftsgefühl in harten Zeiten. "Team schlägt immer Spieler", so der Abwehrspieler, der sich nach der Partie auch ein Lob seines Trainers abholte. ("Er macht sich in der Position sehr gut.")

Vollmann kann Strafe "noch immer nicht verstehen"

Apropos Trainer, Peter Vollmann scheint tatsächlich einer der wenigen zu sein, die den momentanen Trend nicht vollkommen genießen können. Der Aalener Chefcoach zeigte sich trotz der allgemein positiven Stimmung recht verärgert. "Ich kann es immer noch nicht verstehen, warum diese Dinge rund um den Verein sportlich, also mit neun Punkten Abzug bestraft werden sollen", erklärte der 59-Jährige.

"Wir hätten heute den Klassenerhalt gesichert und könnten ganz optimistisch und entspannt in die restlichen Saisonspiele gehen." In der Tat hätte der VfR durch den Sieg gegen Frankfurt die Marke von 44 Punkten geknackt und stünde damit zumindest sportlich vor dem Klassenerhalt - bereits zehn Partien vor Saisonende.

"Da sieht man doch auch, dass die Mannschaft viel weiter ist als noch im vergangenen Jahr. Schade, dass die Mannschaft nicht das behalten kann, was sie sich erarbeitet hat. Da bin ich extrem sauer", so Vollmann weiter. Dennoch versprühte der Coach am Ende auch ein wenig Optimismus: "Wir haben uns jetzt erst einmal etwas Luft verschafft. Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass uns vielleicht nicht alles weggenommen wird."

kon