3. Liga

92 Bundesliga-Einsätze: Bastians beendet seine Karriere

259 Spiele im deutschen Profifußball

Ungewöhnlicher Start, unschönes Ende: Bastians beendet seine Karriere

Beendet seine aktive Karriere: Felix Bastians.

Beendet seine aktive Karriere: Felix Bastians. IMAGO/Nordphoto

Zunächst trug Felix Bastians als gebürtiger Bochumer das Trikot der SG Wattenscheid 09, ehe 1997, mit gerade einmal neun Jahren, der Sprung zum direkten Nachbarn, dem VfL Bochum folgte. Wiederum fünf Jahre später, im Sommer 2002, schloss sich der Youngster dann dem nächstgrößeren Klub an, es ging in die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund.

So weit, so gewöhnlich für einen talentierten Jungen aus dem Ruhrgebiet. Mit 16 Jahren entschloss sich Bastians jedoch zu einem anderen Weg und folgte dem Ruf des englischen Traditionsvereins Nottingham Forest. Schon kurz nach seinem 17. Geburtstag debütierte der 19-malige U-Nationalspieler in der League One, der dritten englischen Liga.

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Sechs Leihen in zwei Jahren

Der Durchbruch sollte jedoch nicht folgen. Stattdessen ging es nach einer ersten Saison im Seniorenbereich mit zwölf Pflichtspiel-Einsätzen auf sechs verschiedene Leihstationen auf der Insel in nur zwei Jahren. 2008 kam es zur endgültigen Trennung. 

In einer Saison bei den Young Boys Bern (29 Einsätze) spielte sich Bastians wieder in das Blickfeld deutscher Klubs und wechselte zum SC Freiburg in die Bundesliga, wo er auf Anhieb zum Stammspieler wurde. 2012 zog es den Verteidiger zur Hertha BSC, nachdem er mit sechs weiteren Kollegen suspendiert worden war. Mit dem Hauptstadt-Klub stieg er zunächst ab und anschließend wieder in die Bundesliga auf.

Über Freiburg und Berlin in die Heimat

Längerfristig Fuß fassen konnte er in Berlin jedoch nicht. Nach dem Aufstieg wurde der Defensivspieler, der sowohl links als auch im Zentrum zu Hause war, zunächst zum VfL Bochum in die 2. Bundesliga verliehen, ehe er nach Vertragsauflösung in der Hauptstadt 2014 - zuvor war Bastians in die zweite Mannschaft versetzt worden und hatte gegen den Klub geklagt - fest an die Castroper Straße wechselte. Für die Bochumer lief er insgesamt 112-mal auf, so häufig wie für keinen anderen Klub, wurde allerdings 2017 auch dort zwischenzeitlich suspendiert.

Nach mehr als 19 Jahren, fünf Ländern und über 400 Spielen ist nun Schluss.

Felix Bastians

Mit insgesamt 92 Bundes- und 116 Zweitliga-Einsätzen auf dem Buckel wagte Bastians im Winter 2017/18 das Abenteuer China und lief in drei Jahren 61-mal für die Tianjin Tigers auf, bevor es über den damaligen belgischen Erstligisten SK Beveren (elf Einsätze in 2020/21) zurück nach Deutschland in die Regionalliga West ging. 

Dort verhalf der sehr erfahrene Akteur Rot-Weiss Essen in der Saison 2021/22 zur Meisterschaft und damit der lang ersehnten Rückkehr in die 3. Liga. In seiner zweiten Saison an der Hafenstraße übernahm er als Leader die Kapitänsbinde und hielt mit RWE die Klasse.

Vertragsauflösung in Essen

Dennoch ging seine Zeit in Essen verfrüht zu Ende. Im Oktober, nach desaströsen Auftritten der Essener beim 0:4 in Unterhaching und dem 0:5 gegen Verl, folgte zunächst die Suspendierung. Im November wurde der Vertrag nach insgesamt 69 Einsätzen aufgelöst. "Felix Bastians ist der Erwartungshaltung, als Mannschaftskapitän nicht nur auf dem Platz seine Leistung zu bringen, sondern darüber hinaus als Leader auf dem Platz und in der Kabine voranzugehen, zunehmend nicht mehr nachgekommen", begründete der Verein damals in einem Statement.

Nun ist klar, dass sich Bastians keinem weiteren Verein mehr anschließend wird. Am Mittwochmorgen verkündete der 35-Jährige via Social Media: "Nach mehr als 19 Jahren, fünf Ländern und über 400 Spielen ist nun Schluss. Ich bin dem Fußball dankbar für alles, was er mir ermöglicht hat, und alles, was ich erleben durfte!" So fand die Karriere, die so ungewöhnlich begonnen hatte und allein mit 259 Spielen im deutschen Profifußball (1. bis 3. Liga, Relegation und DFB-Pokal) doch erfolgreich verlaufen war, letztlich ein sicherlich etwas unschönes Ende.

dza

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