Nach dem enttäuschenden EM-Auftakt beim 1:1 gegen Israel hatte im deutschen Lager das Sportliche eher im Hintergrund gestanden. Moukoko und Ngankam, beide vom Punkt gescheitert, sahen sich ob ihrer Fehlschüsse rassistischen Anfeindungen gegenüber. Auf diese wollte das Team auf dem Platz eine Antwort geben, musste dabei aber ausgerechnet auf den Dortmunder verzichten, der bereits das Abschlusstraining angeschlagen verpasst hatte. An seiner Stelle ließ Trainer Antonio Di Salvo dafür eben jenen Ngankam beginnen.
Dominantes Deutschland belohnt sich nicht
Auszahlen sollte sich dies im ersten Durchgang, nach dem Ngankam bereits Feierabend hatte, jedoch nicht. Der Berliner blieb blass, für offensive Highlights sorgten defensiver aufgebotene Spieler. So etwa Vagnoman, der früh einen ersten Warnschuss abgab (5.), ehe Stiller Jaros per Freistoß eine ganz starke Tat abrang (14.). Als der Schlussmann schließlich wackelte und geschlagen war, rettete Innenverteidiger Vitik für ihn gegen Schade und verhinderte den sicheren Rückstand (21.).
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Spielinfo
| Stadion | Adjarabet Arena |
| Zuschauer | 5.023 |
In der Folge gab es im deutschen Spiel einen Bruch, die tschechischen Löwen wurden gefährlicher. Dem Team von Jan Suchoparek war nach dem 0:2 gegen England immer mehr anzumerken, dass es wusste, worum es im zweiten Gruppenspiel ging. Atubolu rettete zwar zunächst noch (28.), war nach einem blitzsauberen Konter aber machtlos gegen Sejk, der das 1:0 erzielte (33.). Ein Ergebnis, mit dem die deutsche Mannschaft zur Pause noch gut bedient war, nachdem Valenta eine riesige Chance auf den Doppelschlag ausgelassen hatte (39.).
DFB dreht auf - Stiller gleicht aus
Auf das enttäuschende Zwischenergebnis reagierte Di Salvo mit drei Wechseln zu Wideranpfiff, durch welche die deutsche Elf nominell offensiver wurde. Dies schlug sich zeitnah in ersten Möglichkeiten nieder. Schade (56.) und Weiper (60.) scheiterten jedoch an Jaros, der Mainzer verzog zudem einen Kopfball aus kurzer Distanz deutlich, da er zu überrascht gewesen war, um an die Flanke zu kommen (59.).
Parallelspiel in der Gruppe C
Gut zehn Minuten des erfolglosen Anlaufens gegen tief stehende Tschechen später war der Bann dann gebrochen: Matriciani fand Stiller, der von der Strafraumkante vollstreckte und die deutsche Schlussoffensive einläutete (70.). Merklich ausgelaugte Löwen verteidigten aber weiterhin leidenschaftlich und stellten den DFB-Nachwuchs vor eine große Aufgabe, die Weiper mit einem weiteren Kopfball nicht zu lösen vermochte (79.).
Vitik trifft Titelverteidiger spät ins Herz
So ging es ausgeglichen in eine Schlussphase, in der es zunächst danach aussah, dass Deutschland doch noch die Wende schaffen könnte. Doch weit gefehlt: Einen Eckball nutzte der schnell schaltende Vitik mit Hilfe Matricianis zur erneuten, diesmal schmeichelhaften Führung Tschechiens (87.). Ein später Rückschlag, von dem aufopferungsvoll um den Ausgleich kämpfende DFB-Adler sich nicht mehr erholten. Schade (90.) und Weiper (90.+2) hatten zwar nochmal beste Möglichkeiten, doch das Tor sollte nicht mehr fallen.
Deutschland bestreitet am Mittwochabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) im letzten Vorrunden-Spiel gegen England somit ein Endspiel um den Einzug in die K.-o.-Runde. Doch damit nicht genug, auch auf Schützenhilfe ist die Mannschaft von Di Salvo angewiesen. Im Parallelspiel braucht es Israels Mithilfe gegen Tschechien.
