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Test gegen Island große Herausforderung für ÖFB-Frauen

Schwer dezimiert

Test gegen Island große Herausforderung für ÖFB-Frauen

Gegen Island soll der nächste Sieg gelingen.

Gegen Island soll der nächste Sieg gelingen. APA/Georg Hochmuth

Während die WM-Teilnehmer in der heißen Vorbereitungsphase für die Sommer-Endrunde in Australien und Neuseeland stecken, testet Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam am Dienstag (19.45 Uhr LIVE! bei kicker) in Wiener Neustadt gegen Island. Für die ÖFB-Auswahl ist das Duell mit dem Weltranglisten-15. die Generalprobe vor dem Start in die Nations League. Aufgrund der vielen Ausfälle kann es als solche aber nicht wirklich gesehen werden.

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Vor allem in der Abwehr hat Teamchefin Irene Fuhrmann etliche Baustellen. Aufgrund der Verletzungen von Verena Hanshaw, Katharina Naschenweng, Laura Wienroither und Katharina Schiechtl, die es gemeinsam auf 237 Länderspiele bringen, stehen auf beiden Positionen die Erst- und Zweitbesetzung der vergangenen Jahre nicht zur Verfügung. Auch Julia Hickelsberger-Füller und Katja Wienerroither müssen pausieren. "Sieben, acht Spielerinnen fehlen, die in der Startelf stehen könnten. Vor allem in der Abwehr stoßen wir an unsere Grenzen. Da wird die eine oder andere Spielerin ausweichen müssen. Wichtig ist zu sehen, wie stabil wir agieren", sagte Fuhrmann.

Im Zentrum wohl Georgieva und Degen

Innen fehlt es durch das Karriereende von Carina Wenninger auch an Stabilität. Die Ex-Roma-Legionärin hatte aber auch schon zuletzt beim 2:0 gegen Tschechien am 11. April nicht mehr gespielt. "Diese Erfahrung können wir nicht von heute auf morgen ersetzen", weiß Fuhrmann. Marina Georgieva und Celina Degen werden wohl wieder innen das Vertrauen der Teamchefin bekommen. Die machte die bisherige Ersatzkapitänin Sarah Puntigam zur neuen Spielführerin. Die Rekordnationalspielerin wird das Team am Dienstag erstmals in neuer Funktion aufs Feld führen.

An Island hat sie gute Erinnerungen. Im bisher einzigen ÖFB-Aufeinandertreffen der beiden Nationen gab es am 26. Juli 2017 im letzten EM-Gruppenspiel in Rotterdam einen klaren 3:0-Erfolg. "Sie sind extrem strukturiert, gut organisiert, haben eine gute Boxverteidigung. Es wird spannend, inwieweit wir kreativ genug sind, um sie zu destabilisieren und zu Chancen zu kommen", sagte Fuhrmann. Ein noch viel wichtigerer Faktor wird aber wohl die Defensivleistung sein. Da gilt es, "Zielspielerin" Sveindis Jonsdottir in Schach zu halten.

Fuhrmann warnte vor der Schnelligkeit der 22-jährigen Isländerin, die mit Wolfsburg nur knapp den Champions-League-Titel verpasst hat. "Hinten gut zu stehen, das wird die große Challenge", wusste Fuhrmann. Das ist aber nicht der einzige Bereich, in dem die Wienerin Erwartungen hat. "Wir wollen im Angriffspressing flexibler werden, uns in der Spieleröffnung weiterentwickeln und ein besseres Risiko-Nutzen-Management an den Tag legen."

Es geht auch um Weltranglistenpunkte

Ihr Team peilt den dritten Testsieg in Folge und den vierten im fünften Länderspiel 2023 an. Der wäre auch "wertvoll für die Zukunft", gibt es doch Punkte für die Weltrangliste. Da sind die Österreicherinnen derzeit auf Position 18 zu finden. Die Isländerinnen (15.) reisen indes mit einer Niederlage im Gepäck an, am Freitag kassierten sie in einem Test gegen den Weltranglisten-29. Finnland ein verdientes 1:2.

Fuhrmann gab die Marschroute vor: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das steht außer Frage. Mit Island haben wir einen Wunschgegner, meiner Meinung nach das stärkste Team, das auch nicht zur WM fährt", erklärte sie. Für Sarah Zadrazil sei das Ergebnis indes "eher nebensächlich", die Bayern-Legionärin verwies auf den Zeitpunkt des Testspiels unmittelbar nach der Sommerpause ohne Vorbereitung. "Wir sind alle noch nicht auf dem höchsten Fitnesslevel, es wird sehr anstrengend. Island wird es aber ähnlich gehen. Auch wenn ein paar Spielerinnen schon voll im Betrieb sind, weil die Saison in deren Liga schon läuft."

Barbara Dunst sieht die vielen Ausfälle als Chance, die Breite des Kaders auszutesten. "Wir haben viele neue Gesichter dabei. Wichtig ist, dass sie internationale Erfahrung sammeln. Wir müssen schauen, dass wir breiter werden, damit wir Ausfälle kompensieren können", erklärte die Frankfurt-Legionärin.

apa

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