3. Liga

Lübecks Taffertshofer: "Sonst haben wir keine Chance"

Auch Lübecks Topscorer Gözüsirin fällt vor dem Kellerduell in Halle aus

Taffertshofer: "Sonst haben wir keine Chance, in der Liga zu bleiben"

Fordert bessere Konzentration bei gegnerischen Standards: Ulrich Taffertshofer.

Fordert bessere Konzentration bei gegnerischen Standards: Ulrich Taffertshofer. IMAGO/Nordphoto

Bei der Niederlage gegen Preußen Münster blieb der VfB Lübeck seinen Fans an der Lohmühle erneut einiges schuldig. Viele von ihnen quittierten es und verließen das Stadion quasi mit dem Schlusspfiff. Die Verunsicherung, die VfB-Coach Florian Schnorrenberg nach dem Spiel feststellte, dürfte dadurch nicht gerade kleiner werden: "Wir haben uns gar nichts zugetraut. Das ist eigentlich das, was wir nicht gebrauchen können in unserer Situation." Die angesprochene Situation bleibt dementsprechend bedenklich in der Hansestadt, aber auch nicht aussichtslos.

Da bis auf den MSV Duisburg und das weiterhin abgeschlagene Schlusslicht Freiburg II keines der übrigen Kellerkinder punkten konnte, beträgt der Rückstand der Lübecker auf den zum Klassenverbleib berechtigenden Platz 16 nur drei Punkte. Dort steht aktuell der Hallesche FC - Gegner am kommenden Wochenende. Ein enorm wichtiges Spiel also, bei dem es für beide Mannschaften nur um drei Punkte gehen kann.

VfB muss gegnerische Standards besser verteidigen

Um im Kellerduell an der Saale einen Sieg zu holen, muss der VfB insbesondere seine große Schwäche in den Griff bekommen: Defensive Standards. Das mahnte auch Kapitän Ulrich Taffertshofer im Interview nach der Niederlage gegen Münster an: "Es zieht sich schon durch die gesamte Saison, dass wir bei Standards nicht hellwach sind und immer wieder einen fressen. Heute waren es wieder zwei, einer nach Ecke, einer nach Einwurf. Das müssen wir einfach abstellen, weil sonst haben wir keine Chance, in der Liga zu bleiben."

Gefressen haben die Lübecker in den vergangenen beiden Partien insgesamt zehn Treffer. Beim kommenden Aufeinandertreffen mit Halle, das in keinem Spiel in dieser Saison eine weiße Weste wahren konnte, empfängt die größte Schießbude der Liga die drittgrößte. Um von der defensiven Schwäche des HFC profitieren zu können, müsse der VfB aber auch offensiv mehr Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln, betonte Trainer Schnorrenberg: "Wenn wir eine Chance haben wollen, brauchen wir ein anderes Zutrauen in uns selbst."

Gözüsirin fehlt bis auf Weiteres - Saisonende für Rüdiger

Nach dem Sieg bei Schnorrenbergs Debüt gegen Waldhof Mannheim reichte es für Lübeck in den folgenden fünf Spielen nur zu zwei Punkten. Um das Ruder in der Partie bei seinem Ex-Verein Halle rumzureißen, weiß der Coach auch um die Bedeutung der Fans: "Wir haben nur eine Chance, wenn wir alle zusammen funktionieren." Klar sei aber auch: "Dafür müssen wir besser Fußball spielen."

Ein wichtiger Baustein dafür wird den Lübeckern bis auf Weiteres aber nicht weiterhelfen können: Topscorer Tarik Gözüsirin, der gegen Preußen bereits fehlte, laboriert laut Lübecker Nachrichten an einer Schambeinentzündung. Morten Rüdiger, der nach langwierigen Knieproblemen nun operiert wurde, fällt sogar sicher bis Saisonende aus. Auch Robin Kölle (Meniskusverletzung), Hanno Behrens (krank), Felix Drinkuth (Knorpelschaden) und Marvin Thiel (Zerrung) fehlen derzeit. Immerhin kehrt der zuletzt rotgesperrte Jannik Löhden für das Abstiegsduell in den Kader zurück.

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