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Odonkor verlässt Oberliga-Aufsteiger Bövinghausen

Abschied mit Nebengeräuschen

Streit um Bezahlung: Odonkor verlässt Oberliga-Aufsteiger Bövinghausen

Kam bei seinen 13 Einsätzen für Bövinghausen oft nur von der Bank: David Odonkor.

Kam bei seinen 13 Einsätzen für Bövinghausen oft nur von der Bank: David Odonkor. imago images/Fotografie73

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Bereits kurz vor Weihnachten hatte David Odonkor bei einem Videodreh mit Ruhrkick.tv angekündigt, dass er dem TuS Bövinghausen am Saisonende nicht mehr zur Verfügung zu stehen würde, sollte dem Verein der Aufstieg in die Oberliga gelingen. Die Meisterschaft ist nun bereits seit einigen Wochen fix und der ehemalige Nationalspieler hat den Klub verlassen - wie jetzt bekannt wurde aber nicht ohne Störgeräusche.

Im Dezember 2021 schien vor der Kamera noch alles gut zu sein. Dass es damals bereits hinter den Kulissen Unstimmigkeiten mit dem Ex-Profi gegeben habe, verneint Bövinghausens 1. Vorsitzender und Mäzen Ajan Dzaferoski zwar auf kicker-Nachfrage, allerdings lässt er durchblicken, dass Odonkor mit seiner Situation nicht zufrieden war. "David ist 38 Jahre und wird älter, hatte Probleme mit dem Knie und hat nicht die von ihm erhoffte Einsatzzeit bekommen."

Nur 13-mal stand der WM-Held von 2006 nach seiner Verpflichtung Ende August für den Dortmunder Stadtteilklub auf dem Feld - meist waren es Kurzeinsätze von der Bank. Über die volle Distanz bestritt Odonkor nicht ein einziges Pflichtspiel. Letztmals trug der 38-Jährige das TuS-Dress im Januar beim Test gegen den Wuppertaler SV, hatte dort aber erneut mit Knieproblemen zu kämpfen. Danach sei der Ex-Profi laut Dzaferoski nur noch einmal im Training gewesen und habe seitdem ohne Abmeldung gefehlt.

75-Prozent-Klausel nicht erfüllt?

Vor dem letzten Saisonspiel gegen den FC Lennestadt gab es nun Reibereien rund um die Trennung. Es geht wie so häufig ums Geld. Die eine Seite pocht auf Gehaltszahlungen, die andere will die Leistungen dafür als nicht erfüllt ansehen.

In Odonkors Vertrag, gibt Dzaferoski Einblicke, "ist wie bei jedem anderen TuS-Spieler eine Leistungsklausel verankert". Bedeutet, ein Spieler bekommt seine Aufwandsentschädigung nur dann ausgezahlt, wenn er "bei 75 Prozent aller Spiele und Trainingseinheiten anwesend war".

Diese Bedingung erfülle Odonkor nicht, schließlich habe dieser seit Januar nur eine Trainingseinheit und kein Pflichtspiel mehr bestritten. Laut Medienberichten soll der 38-Jährige deshalb nur bis März bezahlt worden sein. Der Vorsitzende zieht dabei ein Beispiel aus der Arbeitswelt heran und verweist auf Unternehmen, die Arbeitnehmer auch nur bezahlen würden, wenn diese ihrer Arbeit nachgingen. Nichtsdestotrotz wünscht Dzaferoski dem Ex-BVB-Star, der künftig als Trainer durchstarten will, "alles Gute für seine Zukunft".

Odonkor sieht die Sache naturgemäß anders. Von den Ruhrnachrichten lässt sich der einstige Nationalspieler folgendermaßen zitieren: "Ich bin meinen Verpflichtungen nachgegangen, habe am Mannschaftstraining teilgenommen und war auch bei den Spielen als Zuschauer." Obwohl er fit gewesen sei, habe man ihn nach seiner überstandenen Verletzung aber nicht mehr eingesetzt.

Daniel Wölfel

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