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Starke Revanche nach 756 Tagen: Love hatte sein schlechtes NFL-Debüt im Kopf

Green Bay Packers aktuell in den Play-offs vertreten

Starke Revanche nach 756 Tagen: Love hatte sein schlechtes NFL-Debüt im Kopf

Hat seinen Status als neuer Starting Quarterback der Packers zuletzt eindrucksvoll untermauert: Jordan Love.

Hat seinen Status als neuer Starting Quarterback der Packers zuletzt eindrucksvoll untermauert: Jordan Love. IMAGO/ZUMA Wire

Am 7. November 2021 (Ortszeit) hatte Jordan Love seinen ersten NFL-Einsatz. Weil der in dieser Offseason zu den New York Jets weitergezogene Aaron Rodgers damals aufgrund des Coronavirus ausgefallen war, hatte die Stunde des jungen Spielmachers geschlagen.

Mit fatalen Folgen aus sportlicher Sicht bei seinem damaligen Auftritt in Kansas City! Beim 7:13 Im Blitz-Gewitter der Chiefs-Abwehr war Love abgesehen von 190 Yards und einem ganz späten Touchdown-Pass nichts gelungen - Interception inklusive. Packers-Fans dürften sich damals einig gewesen sein: "Sollte Love so weiterspielen, dürfte die glorreiche Quarterback-Ära in der Käsestadt nach den Legenden Brett Favre und Aaron Rodgers nicht mehr weitergehen."

Anfang dieser Saison war es dann soweit: Love ging in sein erstes Jahr als Starter - mit umstruktiertem Vertrag und Unsicherheit. Nach gutem Beginn mit jeweils drei Touchdown-Pässen beim 38:20 in Chicago und dem bitteren 24:25 in Atlanta trat dann zunächst auch das ein, womit viele gerechnet hatten. Love zahlte Lehrgeld, leistete sich in fünf Partien am Stück mindestens einen Pick (zehn insgesamt) und kam mit seinem zugegebenermaßen sehr jungem Receiving Corps um Christian Watson oder Jayden Reed nicht so recht auf einen grünen Zweig.

Der Love-Turnaround

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Spielerisch hatte das zwar auch in diesem Zeitraum in Ansätzen gut ausgesehen - Anleihen etwa zum Bewegungsmuster seines Lehrmeisters Rodgers über den Zeitraum von drei Jahren waren erkennbar. Doch teils offene Fenster wurde nicht getroffen, Pässe flogen zu weit, zu kurz, zum Gegner - oder wurden, was das Bild abrundete, von den Receivern fallen gelassen.

Vor fünf Wochen drehte sich der Wind in Wisconsin aber - abgesehen von seinen zwei Interceptions beim knappen 19:23 in Pittsburgh, wo allerdings auch schon einiges rund gelaufen war.

Vier aus fünf Matches gewann "The Pack" zuletzt - und mit dem jetzigen durchaus sehr überraschenden 27:19 gegen den amtierenden Super-Bowl-Champion aus Kansas City gar drei am Stück. Love selbst hatte dabei großen Anteil - und erhielt nach der Partie von seinem Head Coach Matt LaFleur, der ein starkes Playcalling an den Tag gelegt hatte, den Spielball. 25 von 36 Pässe brachte der Rodgers-Nachfolger für 267 Yards und drei Touchdowns an den Mann, erlaubte sich keinen Turnover und ließ den erneut oft gezeigten Blitz der Chiefs oft ganz schön alt aussehen. Kurzum: 756 Tage nach seinem gescheiterten NFL-Debüt in Kansas City revanchierte sich Love eindrucksvoll.

Packers im Play-off-Rennen

"Das war groß", sagte der Quarterback nach dem eindrucksvollen Erfolg über die von Patrick Mahomes (210 Yards, TD, INT) angeführten Chiefs und erinnerte sich dabei nur zu gut an seinen gescheiterten Auftakt vor Jahren. "Für mich persönlich bedeutet dieser Sieg viel, weil ich dieses Spiel seit langer Zeit in meinem Kopf hatte. Mein erster Start verlief - offensichtlich - gar nicht nach Plan. Das wollte ich ändern." Und das hatte er geändert - und noch viel mehr: Geht man zurück, steht der neue Packers-Spielmacher in seinen vergangenen drei Partien bei einer famosen Bilanz von 857 Passing Yards, acht Touchdown-Pässen und keiner Interception. Längst dürfen Packers-Fan neu denken.

Und sie dürfen noch etwas: Denn abgesehen vom aktuell medial gespielten Love-Auftritt und seinen tollen Ausweichmanövern gegen die heranstürmenden Chiefs-Abwehrspieler schaffte das schwach in diese Regular Season gekommene Green Bay noch etwas - sich auf 6-6 zu verbessern und momentan sogar ins Play-off-Bild zu schieben. Und unter den Top 7 der NFC wollen die Käsestädter nun natürlich bleiben. Love will dabei vorangehen: "Ich hab jetzt mehr Erfahrung, mehr gespielt und verstehe besser, wohin ich mit dem Ball gehen muss."

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