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Stadion-Problematik bei Türkgücü München: Die Zeit drängt

"Wir wollen München weiter in der Regionalliga vertreten"

Stadion-Problematik bei Türkgücü München: Die Zeit drängt

Fordert die Stadt zum Handeln auf: Türkgücü-Präsident Taskin Akkay (Mitte)

Fordert die Stadt zum Handeln auf: Türkgücü-Präsident Taskin Akkay (Mitte) IMAGO/kolbert-press

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Wenngleich auch sportlich derzeit nicht alles nach Wunsch läuft, werden die Schlagzeilen bei Türkgücü dieser Tage mal wieder von Themen abseits des grünen Rasens bestimmt. Mit dem 0:1 am Freitagabend bei Schlusslicht Buchbach verlor die Elf von Trainer Alper Kayabunar auch das vierte Pflichtspiel des Jahres. Dennoch kann der radikale personelle Umbruch im Winter als gelungen bewertet werden. Die Mannschaft präsentiert sich konkurrenzfähig und wird die nötigen paar Punkte für den sportlichen Klassenverbleib schon noch verbuchen.

Ob Türkgücü aber tatsächlich auch in der Spielzeit 2024/25 ein Mitglied der bayerischen Regionalliga ist, steht derzeit dennoch nicht fest. Ein Lizenzantrag wurde sowohl für die Regional- als auch die Bayernliga gestellt, da man "auf alle Eventualitäten vorbereitet sein" möchte, wie der Verein in einer langen Pressemitteilung verkündete. Vor allem wehrt sich Türkgücü darin vehement gegen die Schlagzeile, der Verein sei aus dem Grünwalder Stadion "rausgeschmissen" worden. Dies entspreche "keinesfalls den Tatsachen", wie auch Präsident Taskin Akkay bekräftigt. "Wir haben am 5. Februar eine Zusage von der Stadt bekommen, dass wir auch in der kommenden Saison zwölf Spiele im Grünwalder Stadion austragen dürfen", erklärt er. Erst danach habe mit dem FFC Wacker ein weiterer Verein einen Antrag auf Nutzung der Giesinger Traditions-Spielstätte gestellt. Die Wacker-Frauen spielen in der drittklassigen Regionalliga Süd und genießen damit ein Vorrecht vor den viertklassigen Bayern-Amateuren und Türkgücü.

Neuer Vorschlag: Dantestadion

Nachdem Wacker eine Zusage erteilt wurde, muss in der Tat irgendjemand weichen. Denn laut den Drittliga-Statuten (1860 ist Hauptnutzer) dürfen zur Schonung des Rasens maximal drei Mannschaften auf demselben Geläuf ihre Heimspiele austragen. Türkgücü wäre auch gerne bereit umzuziehen. Allerdings, betont Akkay, müsste "die Stadt München uns eine Alternative bieten". Dass etwa das Pokalspiel gegen Ingolstadt im 150 Kilometer entfernten Seligenporten ausgetragen werden musste, könne keine Dauerlösung sein. Auch einen konkreten Vorschlag macht er: "Das Dantestadion, in dem Türkgücü ja auch früher schon gespielt hat, wäre ideal." Das Problem: Dort genießen die Footballer der Munich Cowboys Hausrecht. Eine Ertüchtigung, um das Stadion regionalligatauglich zu machen, wäre laut Akkay "leicht machbar".

Bereits am kommenden Freitag muss der Lizenzantrag für die nächste Regionalliga-Spielzeit eingereicht werden. Dort muss auch die Heimspielstätte eingetragen werden. Am Dienstag haben Akkay und sein Präsidium einen Termin mit der Stadtverwaltung. Die Zeit drängt. Und Türkgücüs Anliegen scheint legitim und wird von Präsident Akkay auch deutlich formuliert: "Wir wollen München weiter in der Regionalliga vertreten und brauchen dafür ein Stadion in München, in dem wir alle 17 Heimspiele austragen können." Obgleich eine Lösung nicht in Sicht scheint - bis nächsten Freitag muss eine Entscheidung gefallen sein.

Matthias Horner

Die Stadien in der Regionalliga Bayern