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So funktioniert eSport im Landwirtschafts-Simulator

Auf die Trecker, fertig, los

So funktioniert eSport im Landwirtschafts-Simulator

So läuft eSport im LWS.

So läuft eSport im LWS. GIANT Software

Laut "game - Verband der deutschen Games-Branche" ist der Landwirtschaft-Simulator 2022 (LWS) das viertmeist verkaufte Spiel des letzten Jahres. Vor ihm sind nur Mario Kart 8 Deluxe, Grand Theft Auto 5 und FIFA 22.

Und auch der eSport blüht im LWS auf. Unter anderem gibt es eine Liga in Argentinien, in der deutschen Farming Simulator League wurden zuletzt 100.000 Euro ausgeschüttet - 40.000 allein für den Sieger. Dieses Jahr findet das Finale der Liga auch wieder offline statt.

Wer das Grundspiel kennt, fragt sich sicherlich, wie eSport genau funktioniert. Erscheint das Spiel zunächst zwar komplex, detailreich, doch für den eSport zu langatmig. Ein genauerer Blick verrät aber: Der eSport hat mit dem Grundspiel nur bedingt etwas zu tun.

Wer produziert mehr?

Auf der gamescom 2022 konnten wir mit Claas Eilermann, dem Event Manager von GIANTS Software, über den Modus sprechen. Grundsätzlich gehe ein Spiel 15 Minuten, angetreten wird im 3vs3. Doch bevor es ans Heuballen-Herstellen geht, gibt es eine Pick-&-Bun-Phase, in der Spieler- und Teamperks ausgewählt werden.

Ist das geschafft, geht es darum mit Heuballen Punkte zu erzielen. Dabei spielt vor allem Taktik eine Rolle. Denn Drops oder auch Streaks, also abgegebene Ballen in Folge, ohne, dass der Gegner das tat, multiplizieren die Punkte. 

Damit man als Gewinner vom Feld geht, stehen Beobachten, Kommunizieren aber auch ein klarer Ablauf im Vordergrund. So ist eine Person speziell für das Dreschen verantwortlich. Der zweite Spieler stellt dann die Heuballen her, beim Aufsammeln und Befördern in die Scheune wird er oder sie von einer dritten Person unterstützt.

"Greifbarer und communitynaher"

Turniere gibt es abseits der Farming Simulator League häufig - etwa einmal pro Monat mit rund 10.000 Euro Preisgeld. Mitte November startet dann auch wieder die Weltmeisterschaft. Gespielt wird in der Regel im Best-of-3 und Double Elimination, das heißt eine Struktur mit Upper und Lower Bracket.

Dem geschulten LWS-Auge fällt dann doch etwas auf - als Grundlage dient nicht etwa der neuste Teil, sondern noch immer der Landwirtschafts-Simulator 2019. Ein Wechsel sei bisher nicht notwendig. Nachteile ergeben sich nicht, wer etwa mit dem LWS 22 anfängt und dann in den eSport geht.

Was das Spiel auch im eSport so erfolgreich macht? Es ist laut Eilermann "greifbarer und communitynaher". Der Altersdurchschnitt der eSportler im LWS liegt zwischen 15 und 16 Jahren - deutlich unter dem der Spieler des normalen Spiels. Eine Erfolgsgeschichte, die Jung und Alt begeistert.

Sven Grunwald

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