3. Liga

Hallescher FC: Ristic und Nietfeld stellen die Qualitätsfrage

Zwei-Tore-Führung in Essen reicht Halle nicht

"Sehr naiv": Ristic und Nietfeld stellen die Qualitätsfrage

Erneut kein Sieg: Hängende Köpfe beim Halleschen FC.

Erneut kein Sieg: Hängende Köpfe beim Halleschen FC. IMAGO/Maximilian Koch

Nach dem Sieg im Kellerduell mit dem SC Freiburg II (2:1) hatte der Hallesche FC die Chance, sich vor Weihnachten Luft im Keller zu verschaffen. Weil aus den drei Spielen zum Jahresabschluss jedoch nur ein magerer Punkt heraussprang, droht dem HFC nun gar eine Winterpause unter dem Strich. Und das, obwohl man am Dienstagabend bei Rot-Weiss Essen zwischenzeitlich komfortabel mit zwei Toren geführt hatte. Am Ende stand dennoch eine 2:3-Niederlage an der Hafenstraße.

"Beide Auswärtsspiele (1:2 in Dortmund, Anm. d. Red.) in letzter Zeit so zu verlieren, ist unerklärlich. Wir müssen das 3:0, 4:0 machen", ärgerte sich Trainer Sreto Ristic nach dem Spiel bei "MagentaSport" über die Chancenverwertung, die auch Jonas Nietfeld in einer Szene sauer aufstieß: "Unsere Dreifach-Chance (53. Minute), wo wir auf 3:0 stellen können. Da haben es nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken."

"Wir bekommen dann aus dem Nichts ein Tor. Ich weiß nicht, wie der (Cedric Harenbrock, Anm. d. Red.) sich selber angeschossen hat und dann fällt der so rein", wunderte sich Ristic. "Das ist aktuell die Situation, die uns begleitet. Schön ist es nicht, aber wir müssen es akzeptieren - wir haben keine andere Wahl." Die Mannschaft müsse sich ankreiden lassen, "das dritte oder vierte Tor nicht gemacht zu haben."

Man hat schon gemerkt, was Essen eingewechselt hat und was wir.

Sreto Ristic

Doch die fehlende Chancenverwertung ist nicht das einzige Problem, das die Hallenser nach dem Spiel und schon die ganze Saison beschäftigt. Mit nun 41 Gegentoren stellt der HFC die mit Abstand schwächste Defensive der 3. Liga. Ein Umstand, der Ristic die Qualitätsfrage stellen ließ. "Wir verteidigen sehr naiv in vielen Situationen. Wir brauchen oft Glück, aber das ist aktuell nicht mit uns. Es kann nicht sein, dass wir immer drei, vier Tore brauchen, um Spiele zu gewinnen. Man hat schon gemerkt, was Essen eingewechselt hat und was wir."

Was Ristic damit vermitteln wollte, sprach Nietfeld deutlich aus: "Zwei Tore auswärts müssen auch mal reichen. Schlussendlich fehlt es dann irgendwo an Qualität, wenn man immer so viele Gegentore frisst."

Weitermachen alternativlos - Nietfeld denkt zurück

Nichtsdestotrotz wollen beide positiv in die Zukunft blicken, schließlich gibt es laut Ristic im Abstiegskampf "keine andere Option, als weiterzumachen. Das andere wäre aufgeben, aber das sind wir nicht. Wir müssen jetzt die Weihnachtszeit nutzen, um die Batterien aufzuladen, und dann greifen wir nochmal an." 

Nietfeld zieht derweil Kraft aus den vergangenen Spielzeiten, in denen der HFC des Öfteren mit dem Rücken zur Wand stand, schlussendlich aber doch immer noch den Klassenerhalt schaffte. "Ich habe es schon ganz oft erlebt in den letzten Jahren, dass wir es in der Rückrunde herumgerissen haben, deswegen glaube ich auch wieder fest daran. Jetzt gerade ist es extrem bitter und man fühlt sich auch einfach leer, aber trotzdem weiß ich, worauf es ankommt. Und das werde ich der Mannschaft auch mitgeben."

Nach einer vierwöchigen Spielpause empfängt der HFC zunächst den FC Ingolstadt (20.1.), ehe mit den Partien in Duisburg (24.1.) und gegen Waldhof Mannheim (27.1.) wichtige Duelle im Tabellenkeller anstehen. 

kmx

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24