Eishockey

Eishockey-Beben in Kopenhagen: Schweiz und Schweden stürmen ins WM-Finale

WM 2018, Halbfinale: Eishockey-Beben in Kopenhagen

Schweiz und Schweden stürmen ins Finale

Blowout: Schwedens Doppelpacker Victor Arvidsson (r., mit Patric Hörnqvist) zeigte sich in Torlaune.

Blowout: Schwedens Doppelpacker Victor Arvidsson (r., mit Patric Hörnqvist) zeigte sich in Torlaune. imago

Arvidsson & Co. entzaubern die USA

Vor 12.490 Zuschauern in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen demütigte Schweden die USA. Vor allem die Effektivität machte den Unterschied: Satte 41-mal feuerten die Amerikaner auf das von Anders Nilsson gehütete Tor. Der 28-jährige Goalie vom NHL-Klub Vancouver Canucks parierte aber alle Schüsse und durfte am Ende gar einen Shutout feiern.

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Vorne ließen es die Skandinavier derweil mit weiterer NHL-Power ordentlich krachen: Doppelpacker Viktor Arvidsson (15., 52., Nashville Predators) sowie Magnus Pääjärvi (28., Ottawa Senators), Patric Hörnqvist (31., Pittsburgh Penguins), Mattias Janmark (31., Dallas Stars) und Adrian Kempe (58., Los Angeles Kings) sorgten für satte sechs Treffer bei nur 20 Torschüssen. US-Keeper Keith Kinkaid (New Jersey Devils) erlebte dagegen einen bitteren Nachmittag.

Schweiz schockt Kanada

Tristan Scherwey

Der Beginn der Schweizer Eishockey-Sensation: Tristan Scherwey jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. imago

Im zweiten Halbfinale bekam es Top-Favorit Kanada mit dem Überraschungsteam aus der Schweiz zu tun und tat sich unglaublich schwer gegen die "Eisgenossen". Die Auswahl aus der Alpenrepublik gestaltete das Duell offen und ging kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts sogar durch Tristan Scherwey (19.) mit 1:0 in Führung. Die Truppe aus dem Mutterland des Eishockeys, die ausschließlich NHL-Spieler stellte, biss sich dagegen lange die Zähne aus und kam erst Mitte des zweiten Durchgangs zum Ausgleich durch Bo Horvat (28.). Davon unbeeindruckt antwortete die Schweiz postwendend im Powerplay und ging durch Gregory Hofmann erneut in Führung (30.).

Auch im Schlussdrittel zeigten sich die Eidgenossen in Überzahl brandgefährlich: Gaetan Haas fälschte einen Schuss erfolgreich ab und stellte so auf 3:1 für den Außenseiter (45.). Kanada rannte weiter an und deckte das von Leonardo Genoni gehütete Gehäuse mit zahlreichen Schüssen ein (insgesamt 45:17 Schüsse). Die Schweiz aber hielt mit großem Kampf und viel Leidenschaft lange erfolgreich dagegen, überstand sogar ein Unterzahlspiel. Erst als die kanadischen Angriffswellen bei gezogenem Torwart, Darcy Kuemper räumte seinen Kasten für einen zusätzlichen Stürmer, fand Verteidiger Colton Parayko eine Lücke von der blauen Linie und verkürzte auf 2:3 (58.). Die Schweiz wackelte nun, überstand die Schlussoffensive der Kanadier aber erfolgreich und machte die Sensation perfekt.

Finale am Sonntag

Eishockey-WM 2018 in Dänemark

Im WM-Finale treffen sich somit Schweden und die Schweiz am Sonntag (20.15 Uhr). Das Spiel um Platz 3 tragen mit den Vereinigten Staaten und Kanada zwei Nordamerikaner bereits um 15.45 Uhr aus.

Für die Skandinavier wäre es WM-Gold Nummer elf - für die Eidgenossen, die in ihrer Geschichte bislang zweimal Silber und achtmal Bronze holten, wäre es der erste Titel überhaupt. Geht das Schweizer Eishockey-Märchen weiter?

Schweden - USA 6:0

Tore: 1:0 Arvidsson (15.), 2:0 Paajarvi (30.), 3:0 Hörnqvist (31.), 4:0 Janmark (31.), 5:0 Arvidsson (52.), 6:0 Kempe (58.)
Zuschauer: 12.490
Strafminuten: 12:6

Schweden

Tor: Nilsson
Verteidigung: Ekman-Larsson/Larsson, Lindholm/Klingberg, Ekholm/Wikstrand
Sturm: Janmark/Zibanejad/Rakell, Nyquist/Backlund/Hörnqvist, Arvidsson/Kempe/Forsberg, Pääjarvi/Larsson/de la Rose, Andersson/Everberg

USA

Tor: Kinkaid
Verteidigung: Murphy/Martinez, McAvoy/Butcher, Jensen/Pionk, Hughes
Sturm: Kane/White/DeBrincat, Atkinson/Bonino/Gaudreau, Lee/Larkin/Kreider, Thompson/Ryan/Coleman, Milano

Kanada - Schweiz 2:3

Tore: 0:1 Tristan Scherwey (19.), 1:1 Bo Horvat (28.), 1:2 Gregory Hofmann (30.), 1:3 Gaetan Haas (45.), 2:3 Colton Parayko (58.)
Zuschauer: 12.166
Strafminuten: 6:2

Kanada

Tor: Kuemper
Verteidigung: Parayko/Vlasic, Ekblad/Edmundson, Nurse/Murray, Pulock
Sturm: O'Reilly/Turris/Jost, Schenn/McDavid/Nugent-Hopkins, Pageau/Dubois/Horvat, Bailey/Barzal/Beauvillier, Eberle

Schweiz

Tor: Genoni
Verteidigung: Diaz/Josi, Untersander/Kukan, Fora/Müller, Frick
Sturm: Niederreiter/Corvi/Fiala, Andrighetto/Vermin/Meier, Moser/Haas/Hofmann, Rod/Schäppi/Scherwey, Baltisberger

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