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SW Essen blamiert SC Velbert - Pusch übernimmt in Duisburg

Oberliga Niederrhein - 21. Spieltag

Schwarz-Weiß Essen blamiert den SC Velbert - FSV Duisburg findet neuen Trainer

Gute Laune, starke Schützen: Der ETB Schwarz-Weiß Essen (hier ein Archiv-Foto) feierte ein Torfestival gegen den SC Velbert.

Gute Laune, starke Schützen: Der ETB Schwarz-Weiß Essen (hier ein Archiv-Foto) feierte ein Torfestival gegen den SC Velbert. imago images/Markus Endberg

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Mit einem nach eigener Aussage "dreckigen Arbeitssieg" hat die SSVg Velbert am Freitag vorgelegt und mit 1:0 die SpVg Schonnebeck geschlagen. Vor 500 Zuschauern fing der Abend aus Sicht der Hausherren sofort erfreulich an, denn nach einem missglückten Klärungsversuch landete der Ball bei Coruk, der in der 12. Minute Velbert in Führung schoss. War der Aufstiegsanwärter danach noch überlegen, übernahm Schonnebeck im Laufe der zweiten Halbzeit immer mehr das Kommando. Doch die Tönnies-Elf münzte ihren Angriffsdruck nicht in Tore um, weswegen es beim 1:0 blieb.

An der Tabellenspitze bleibt der 1. FC Bocholt. Tormaschine Platzek lief gegen den Cronenberger SC schon in den ersten zehn Minuten auf voller Drehzahl: In der 3. Minute bediente ihn Grund mit einer Freistoßflanke, per Kopf brachte der Torjäger den Ball im Netz unter. Sechs Zeigerumdrehungen später war es eine Grund-Ecke, die von Platzeks Stirn die Linie überquerte. Cronenberg, das nun endgültig alle Träume von der Aufstiegsrunde ad acta legen muss, bekam auch weiterhin keinen wirklichen Zugriff. In der 17. Minute landete eine schnelle Bocholter Kombination bei Lorch, 3:0. Kurz vor der Pause stand erneut eine Standardsituation Pate für einen FCB-Treffer, dieses Mal fiel das Leder im Gewühl vor die Füße von Bugla, der vollstreckte (42.). Trainer Jan Winking konnte im zweiten Durchgang auf Platzek und Defensivmann Pluntke verzichten, um sie zu schonen. Doch auch ohne die beiden Leistungsträger blieben die Gastgeber das tonangebende Team. Zwar ließ die Chancenverwertung etwas zu wünschen übrig, aber immerhin durften die 500 Zuschauer noch ein Joker-Tor von Yanagisawa feiern (71.).

Im Kreis der Mannschaften, die mit realistischen Chancen noch um ein Ticket für die Aufstiegsrunde kämpfen, gingen an diesem Spieltag - neben der bereits erwähnten SpVg Schonnebeck - noch der ETB Schwarz-Weiß Essen, der TSV Meerbusch und die TuRU Düsseldorf auf den Platz. Meerbusch verspielte gegen den SC Union Nettetal nicht nur die zwischenzeitlichen 2:0- und 3:1-Führungen, sondern musste aufgrund des 3:3 die Essener vorbeiziehen lassen. Auch Düsseldorf sah gegen den 1. FC Mönchengladbach lange wie der Sieger aus, doch die 2:0-Führung durch Kouendjin Bankoue (45.+1) und Ayas (53.) bog der FCM mit Treffern von Alexandrov (66.) und Iwata (71.) noch in ein 2:2 um.

Die Mannschaft hat es wieder mal geschafft, den Verein zu blamieren.

Ralf vom Dorp, Trainer des SC Velbert

Schwarz-Weiß Essen bot den 310 Zuschauern ein kunterbuntes 8:0-Schützenfest gegen den SC Velbert. In der 7. Minute platzierte Kimbakidila einen Distanzschuss im Eck. Fünf Minuten später fand eine Mumcu-Ecke den Kopf von Remmo, 2:0. Bis zur Pause erhöhten Cisse (29.) und Mumcu (39.) per direktem Freistoß auf 4:0. An diesem Sonntag gelang den "Schwatten" beinahe alles, da war der verwandelte Foulelfmeter von Remmo in der 57. Minute noch die leichteste Übung. Die Essener hielten ihren Fuß fest auf dem Gaspedal, während Velbert mit Schwindelgefühlen auf dem Beifahrersitz kauerte. Ein Cisse-Flachschuss bedeutete in der 59. Minute das 6:0. Trainer Suat Tokat brachte jetzt einige Nachwuchskräfte ins Spiel, bei denen sich vor allem Drizinsky gut einführte, als er in Minute 76 die Vorarbeit für das 7:0 von Kimbakidila leistete. Den Schlusspunkt setzte Ayan in der 88. Minute mit einem verwandelten Abpraller. Tokat war nach Abpfiff erwartungsgemäß zufrieden: "Die ersten 35 Minuten waren wir sehr gut und haben auf einem extrem hohen Niveau gespielt. Über einen langen Zeitraum haben wir heute viele gute Sachen gemacht. Wir haben den Ball gut laufen und klatschen lassen." Sein Kollege Ralf vom Dorp sagte hingegen: "Die Mannschaft hat es wieder mal geschafft, den Verein zu blamieren. Ohne Wenn und Aber! Da kann auch kein Mensch mehr die Hand drüber halten. Da fehlen mir einfach die Worte. Es sind Charakterzüge zu erkennen, die auf keinen Fußballplatz gehören."

Während die SSVg Velbert ein heißer Aufstiegskandidat bleibt und der Sportclub Wunden leckt, kann mit dem TVD ein weiterer Klub aus "dem Herz des Niederbergischen Landes" ein positives Fazit ziehen: Gegen den TV Jahn Hiesfeld sprang dank Toren von Tumanan (2.), Härtel (26.), Heck (30.) und Kray (86.) ein 4:0 heraus, was weiteres Selbstvertrauen für die kommende Aufstiegsrunde bringen dürfte.

Für den SC Düsseldorf-West sind die Aufstiegsrundenplätze zu weit entfernt, doch am Freitag gelang den Landeshauptstädtern beim Viertplatzieren 1. FC Kleve immerhin ein Achtungserfolg, der bei den Düsseldorfern gemischte Gefühle hervorrief. Ein 2:2 ist zwar aller Ehren wert, allerdings führten die Mannen von Trainer Martin Wagner zweimal, doch sowohl das 1:0 als auch das 2:1, jeweils von Lüttgen erzielt (4./60.), beantworte Kleve in Person von Biskup (54.) und Forster (66.).

Am Sonntag empfing der Tabellenvierzehnte DJK Teutonia St. Tönis den Siebzehnten FSV Duisburg. Ein 0:0, das einzig und alleine dazu diente, sich für die Abstiegsrunde eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Viel spannender war das, was  unter anderem die "Neue Ruhr Zeitung" rund um diese Partie vermeldete: Der FSV Duisburg wird ab sofort von Dirk Pusch trainiert. Pusch spielte von 1981 bis 1991 für Rot-Weiss Essen und zwischen 1992 und 1994 für den Wuppertaler SV insgesamt 321-mal in der 2. Bundesliga. Als Trainer war der 60-Jährige zuletzt beim Bezirksligisten Duisburger FV 08 tätig.

stw

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