West

RWA-Trainer Zimmermann: "Hatte bestimmt zehnmal Gänsehaut"

Nach 8:0-Torrausch gegen Wattenscheid 09

RWA-Trainer Zimmermann: "Ich hatte bestimmt zehnmal Gänsehaut"

Wahrte im Moment der großen Freude Contenance: RWA-Coach Andreas Zimmermann.

Wahrte im Moment der großen Freude Contenance: RWA-Coach Andreas Zimmermann. imago images/Otto Krschak

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Mal 6:0 gegen Remscheid, mal 5:0 gegen Gütersloh oder Idar-Oberstein. Gut, ist lange her. Aber 8:0? Das ist ein dicker Batzen und geht in die Vereinsgeschichte von Rot Weiss Ahlen ein. Endlich mal nicht zittern, endlich mal einfach ab die Post und aus allen Lagen treffen, so leicht, als könnte es jeder - natürlich auch dank der SG Wattenscheid, ein Aufsteiger, dessen Herz schon Regionalliga spielte, dessen Kopf und Beine aber noch in der Oberliga geparkt schienen. Aber auch dank der eigenen hitzigen Offensive, die gnadenlos zuschlug.

"Es macht ja auch die Mischung, wir haben zuerst hinten super gestanden und dann stark nach vorne gespielt", analysierte Hakan Sezer, Schütze des zwischenzeitlichen 3:0. "Gefühlt konnten wir nach der Pause nichts mehr falsch machen."

Trainervorgaben umgesetzt

Der viel zu brave Gegner verlor zu diesem Zeitpunkt fast jeden Ball in der Vorwärtsbewegung, schien mit zwei Mann weniger auf dem Platz zu stehen. Während Wattenscheids Trainer Christian Britscho klare Worte an seine Mannschaft richtete ("Auch wenn sich das irgendwie seltsam anhört: Ich bin fast froh darüber, dass es in dieser Höhe ausgegangen ist und unsere Fehler knallhart bestraft wurden. So dürfte wirklich auch dem Letzten ein Licht aufgehen, an welchen Dingen wir zu arbeiten haben."), posaunte der Sieger seinen Triumph heraus. "Alles richtig gemacht", jubelte Spiellenker und Kopf des Offensivspiels Cihan Özkara. "Alles umgesetzt, was der Trainer verlangt hat. Nach dem 3:0 war das eine fußballerische Demonstration."

Spätestens, als Ahlens Abwehr spürte, dass von Wattenscheid an diesem Samstag keine Gefahr ausging, schlug die große Stunde des gnadenlos effektiven Ahlener Angriffs. Nach André Dejs 1:0-Treffer folgten noch sieben auf einen Streich nach dem Seitenwechsel, Wattenscheid wurde regelrecht demontiert. "Ich hatte bestimmt zehnmal Gänsehaut", strahlte Trainer Andreas Zimmermann.

Aber Ahlens Übungsleiter ehrte in der Stunde des Siegers auch den Verlierer. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Christian hier alles vorbereitet hat. Wir haben nur nachgezogen", verneigte sich Zimmermann vor Britscho, der Ahlen 2020 in die Regionalliga gebracht hatte. "Aber jetzt sind wir angekommen und wollen durchstarten." Aufgestiegen ist Britscho tatsächlich mit Ahlen und Wattenscheid. Nur ankommen, das muss noch geübt werden. Und Bleiben. Bleiben auch.

Uwe Gehrmann

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