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Roses Rezept für den Turnaround: Kühler Kopf im wilden Spiel

Werner fehlt in Belgrad - Poulsen auf der Kippe

Roses Rezept für den Turnaround: Kühler Kopf im wilden Spiel

Hat sich einen Plan für das besondere Gastspiel im serbischen Belgrad parat gelegt: RB-Coach Marco Rose.

Hat sich einen Plan für das besondere Gastspiel im serbischen Belgrad parat gelegt: RB-Coach Marco Rose. IMAGO/Picture Point LE

Um 18 Uhr betraten Leipzigs Profis am Montag zum Abschlusstraining planmäßig den Rasen des Stadion Rajko Mitic - wegen seiner Bauweise und Atmosphäre besser als Marakana von Belgrad bekannt - und saugten schon mal ein bisschen Flair dieser besonderen Arena auf.

"Ein einzigartiges Stadion, ich habe es bisher nur von Videos gesehen. Es war allein schon beeindruckend, durch den Tunnel einzulaufen", sagte der Nationalspieler über die imposante Spielstätte, die nach den Hoffnungen der Gastgeber und den Erwartungen der Gäste am Dienstag zum Hexenkessel werden soll.

UEFA-Beschluss: Nur 45.000 Fans dürfen rein

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"Das wird morgen vor Fans eine ganz andere Geschichte", prophezeit David Raum einen Tag vor dem Gastspiel am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Ähnlich sieht es auch Torhüter Janis Blaswich: "Die Hütte wird brennen." Allerdings dürfen die Serben das volle Fassungsvermögen von 55.000 Zuschauern nicht ausschöpfen, wegen Entgleisungen ihrer Fans lässt die UEFA nur 45.000 Besucher zu.

Mit einem Sieg gegen die sieglosen Serben (ein Punkt, 4:8 Tore) und gleichzeitiger Schützenhilfe von Manchester City gegen Young Boys Bern (ebenfalls um 21 Uhr) könnte RB den vierten Achtelfinal-Einzug bereits perfekt machen, die ersten drei Qualifikationen für die K.-o.-Runde in der Königsklasse gelangen dem Klub immer erst am letzten Spieltag der Gruppenphase. Dazu aber muss RB wieder mehr Lösungen vor dem gegnerischen Tor finden, als es in den letzten beiden Pflichtspielen der Fall war.

"Wir fühlen uns alle nicht wohl mit den letzten beiden Ergebnissen, haben aber im Drei-Tages-Rhythmus die Chance, die Dinge zu korrigieren. Das sollten wir auch wahrnehmen", sagt RB-Coach Marco Rose. Ähnlich klangen auch Raums Worte: "Wir sind alle unzufrieden mit den beiden Niederlagen. Das ist nicht der Anspruch, den wir haben."

Verzichten müssen die Leipziger auf den zuletzt formschwachen Timo Werner, der wegen eines Infekts gar nicht erst mitgeflogen ist. Sturmpartner Yussuf Poulsen machte die Reise zwar mit, übte aber beim Abschlusstraining wegen Adduktorenbeschwerden nur individuell.

Belgrads Trainer kündigt defensive Ausrichtung an

Belgrads Trainer Barak Bakhar, der mit seinem Team in der heimischen Liga als amtierender Meister und Pokalsieger hinter dem Lokalrivalen Partizan Belgrad liegt, steht in seiner Heimat enorm unter Druck und in der Kritik. Der 44-jährige Israeli kündigte am Montag eine defensive Gangart seiner Mannschaft an. Und mit dem Hinweis auf Leipzigs jüngste Niederlagen in Wolfsburg und Mainz sagte er: "Wir haben gesehen, dass Leipzig Schwierigkeiten hat, wenn der Gegner hinten kompakt steht."

Für Rose sind die Worte des Kollegen keine Überraschung. "Das haben sie schon in Leipzig gemacht. Ich glaube, dass wir sehr stark auf Kontervermeidung aufpassen müssen", sagt der Coach, sieht den Kontrahenten wegen der tabellarischen Konstellation aber auch unter Zugzwang: "Sie müssen gewinnen. Es wird sicher ein sehr offenes Spiel und wildes Spiel. Und wir müssen schauen, dass wir in diesen wilden Phasen kühlen Kopf behalten." In jedem Fall müsse sein Personal widerstandsfähiger auftreten als zuletzt, erst recht angesichts der Kulisse. "Sie leiden und fiebern mit und treiben die Mannschaft nach vorn", prophezeite er und forderte: "Wir müssen das Spiel und den Kampf annehmen. Wir müssen richtig dagegenhalten, wenn wir bestehen wollen."

Oliver Hartmann

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