Die Problemzonen beim SC Paderborn sind bekannt: Besonders in der Innenverteidigung sowie im Sturmzentrum mangelt es an Alternativen. Kapitän Tim Sebastian und Christian Strohdiek bilden zwar ein starkes Duo, doch für die beiden Stammkräfte steht mit Florian Ruck nur ein Ersatzmann zur Verfügung. Und im Angriff war Zlatko Dedic in letzter Zeit Alleinunterhalter.
Und so fanden sich zum Trainingsauftakt Paderborns am Dienstagvormittag drei Testspieler ein. Zu den beiden Verteidigern Sebastian Heidinger und Michael Wiemann gesellte sich mit Roope Riski ein Angreifer.
3. Liga - 20. Spieltag
3. Liga - Tabelle
SC Paderborn 07 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.06.1985
Vereinsfarben
Blau-Schwarz
Es ist ein Zeichen, dass er weiß, wo das Tor steht.
Stefan Emmerling über Roope Riski
Der Finne stand die letzten beiden Jahre bei SJK Seinäjkoj unter Vertag und konnte mit dem Verein große Erfolge feiern. In der Spielzeit 2015 - in Finnland wird mit dem Kalenderjahr gespielt - feierte er mit dem noch jungen Klub die Meisterschaft, ein Jahr später gelang mit Rang drei die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation. Riski trug mit 17 Toren in 33 Partien maßgeblich zum Erfolg bei. "Es ist ein Zeichen, dass er weiß, wo das Tor steht", sagte Emmerling im klubeigenen TV über den 25-Jährigen, warnte aber vor zu hohen Erwartungen: "Aber es ist natürlich eine große Umstellung." Zunächst gehe es darum, die ungewohnte Umgebung kennenzulernen, Eindrücke zu sammeln und zu prüfen, ob die Chemie überhaupt stimmt.
Für die beiden anderen Trainingsgäste dürfte dieser Prozess weitaus kürzer ausfallen. Denn sowohl Heidinger als auch Wiemann sind im deutschen Fußball keine Unbekannten. Der 30-jährige Rechtsverteidiger Heidinger hatte erst am Montag seinen Vertrag bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth aufgelöst. Zuvor spielte er bereits für den 1. FC Heidenheim, RB Leipzig, Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf sowie den SC Paderborn. Wiemann war zuletzt war in Spanien für Atletico Baleares aktiv, die 3. Liga kennt er aber aus seiner Zeit beim SV Wehen Wiesbaden sowie bei LR Ahlen wie aus der Westentasche. In der zweiten Liga war er zudem für Hansa Rostock am Ball.
Eine Entscheidung, ob, und falls ja, welcher aus dem Trio verpflichtet wird, ist laut Emmerling noch nicht gefallen. Zum einen muss es für den SCP wirtschaftlich darstellbar sein, zum anderen sieht Emmerling im aktuellen Kader "genügend Qualitäten, um noch einige Plätze gutzumachen". Der Grundstein für eine mögliche Aufholjagd soll im Training gelegt werden, als Gradmesser dienen Emmerling die zwei Siege vor der Winterpause. "Das wollen wir weiter fortführen", kündigte er an. "Wir wollen extrem präsent sein auf dem Platz, eine extrem hohe Laufbereitschaft zeigen", sagte Emmerling und forderte von seinen Spielern "mutig zu sein und viele Zweikämpfte zu gestalten".
Winter-Trainingslager nur bei Kälteeinbruch
Damit liegt der Trainer auf einer Wellenlänge mit seinem Kapitän. Gegen Münster und Osnabrück habe der SCP sich wieder auf seine Grundtugenden wie Lauf- und Einsatzbereitschaft sowie taktische Disziplin besonnen. "Diese müssen wir immer auf dem Platz bringen, um erfolgreich zu sein", sagte Sebastian. Erst anschließend kann über die fußballerische Qualität nachgedacht werden.
Nachgedacht wurde in Paderborn auch über die Abhaltung eines Winter-Trainingslagers im Süden. Die Verantwortlichen haben sich davon verabschiedet. Denn einerseits sind die Trainingsbedingungen in Paderborn gut, andererseits droht auch im schweren Spiel zum Auftakt der Rückrunde gegen den MSV Duisburg am 28. Januar winterliches Wetter. Sollte aber ein extremer Kälteeinbruch erfolgen, lässt sich der SCP kurzfristig die Möglichkeit offen, ein Winter-Trainingslager zu beziehen.
