Remy wer? Die Frage ist durchaus berechtigt. Schließlich kam Remy Vita erst Anfang Oktober nach Deutschland. Über die Stationen Angers SCO und EC Troyes AC landete der 19-Jährige in München. "Nach meinem ersten Spiel für die Profis des ES Troyes kam mein Berater auf mich zu und sagte mir, dass mich der FC Bayern auf dem Schirm hat. Ich habe gedacht, dass er Witze macht", erzählt das flinke Abwehrtalent in einem Interview auf der Vereinswebsite.
Widerstehen konnte er dem Lockruf nicht. Er habe aber nicht nur des großen Namens wegen zugesagt, sondern sehe am Bayern-Campus "vielmehr die besten Möglichkeiten, um mich in allen Bereichen weiterzuentwickeln". Seine Stärken sieht Vita, der nie für französische Auswahlmannschaften aktiv war, in der Schnelligkeit und Beweglichkeit. "Außerdem kann ich gut auf neue Situationen reagieren", meint der Neuzugang.
Sein Debüt gab Vita am 6. Spieltag im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln (2:3), als er in der 28. Minute eingewechselt wurde. In den folgenden zwei Spielen schenkte ihm Cheftrainer Holger Seitz jeweils von Beginn an das Vertrauen - und wurde nicht enttäuscht. Sowohl beim 2:0 gegen Waldhof Mannheim als auch beim 4:2 in Wiesbaden steuerte der Franzose ein Tor sowie eine gute Leistung bei (kicker-Noten 2,5 und 3).
"Ich habe mir meinen Drang nach vorne beibehalten"
Doch wie kommt es, dass der Linksverteidiger gleich in seinen ersten beiden Startelfeinsätzen zum Torerfolg kam? Vita hat eine einfache Erklärung: "Früher war ich Offensivspieler und habe mir meinen Drang nach vorne beibehalten." Er habe in den vergangenen Jahren nicht so viele Treffer erzielt. "Aber durch meine Stürmervergangenheit gibt's bei mir nur eine Richtung, wenn der Ball in die Offensive gespielt wird: nach vorne."
Dennoch ordnet "Remso" - so nennen ihn die Kollegen - seinen Traumstart realistisch ein: "Ich weiß aber auch, dass es wahrscheinlich so nicht weitergehen wird", sagt er. "Ich möchte einfach so oft es geht auf dem Platz stehen und meiner Mannschaft helfen." Die habe ihn übrigens "super aufgenommen, wir lachen viel zusammen." Nur die Gesangseinlage zum Einstand stehe noch aus.
