Eintracht Frankfurt II hat unterstrichen, dass im Abstiegskampf wieder mit dem Team zu rechnen ist. 6:1 fertigten die in der Hinrunde häufig schlaffen Jungadler den Drittliga-Anwärter Eintracht Trier ab – damit konnte niemand rechnen. "Es war wichtig, dass wir ein Zeichen gesetzt haben. Das war eine komplett andere Mannschaft als in der Hinrunde", lobte Frankfurts Trainer Alexander Schur (41).
Überraschend kompakt agierten die Frankfurter, die während der ersten Saisonhälfte eingebrochen waren, aus elf Spielen lediglich einen Zähler geholt hatten und folglich aus dem vorderen Drittel bis auf den letzten Platz abrutscht waren. Freilich kam ihnen der perfekte Spielbeginn mit vier Toren aus ebenso vielen Chancen entgegen.
Regionalliga Südwest - Tabelle
Spielersteckbrief Öz
Eintracht Frankfurt II - Die letzten Spiele
Eintracht Frankfurt II - Die letzten Spiele
Ein Spieler ragte aus der laufund bisweilen auch spielfreudigen Mannschaft heraus: Noyan Öz. "Er ist wie ein Neuzugang für uns", sagten Schur und Nachwuchskoordinator Holger Müller unisono. Der Stürmer bestach nicht nur durch drei Treffer, sondern war dank seiner technischen und läuferischen Möglichkeiten für die Trierer kaum auszurechnen.
Im Sommer war Öz vom Nachbarn FSV Frankfurt II zur Eintracht gewechselt, fiel aber wegen eines Syndesmosebandrisses einige Monate aus und kam zunächst nicht in Tritt, spielte teils gar schwach. Nun also der Befreiungsschlag des quirligen und endlich fitten 21-Jährigen.
Während die Frankfurter ihren bislang höchsten Saisonsieg gemäßigt feierten, mussten die Gäste aus Trier ihre höchste Saisonniederlage verdauen. Ein Aufbäumen gegen die deftige Abfuhr war kaum erkennbar. Wüste Beschimpfungen – auch schon während der ersten Halbzeit, als sich das Debakel bereits abgezeichnet hatte – richteten Teile der mitgereisten Fans gegen die eigenen Spieler. Fast alle trotteten nach dem Schlusspfiff in den Kabinentrakt; nur Torwart Stephan Loboué stellte sich am Zaun der berechtigten Kritik der Anhängerschaft.
Stefan Fritschi