Obwohl es am letzten Spieltag für Tottenham tatsächlich noch um den Gruppensieg ging, vertraute José Mourinho auch gegen Royal Antwerp seiner "Europa-League-Elf". Unter anderem die beiden Top-Torjäger, Harry Kane und Heung-Min Son, saßen also auf der Bank, dafür durften zum Beispiel Gareth Bale oder Vinicius ran.
Dass die beiden Offensivkünstler ihre Chance durchaus zu nutzen wussten (Bales starken Freistoß staubte Vinicius zum 1:0 ab), verkam angesichts der weiteren Personal-Entscheidungen im Verlaufe des Spiels etwas zur Nebensache.
Warum Mourinho trotz der hohen Belastung auch Son und Kane einwechselte
Trotz des am Sonntag anstehenden Auswärtsspiels bei Crystal Palace brachte Mourinho nach rund einer Stunde Kane und Son, anstatt seinem Superstar-Duo eine Pause zu gönnen. "Ich wollte das Spiel gewinnen", begründete der Portugiese seine Entscheidung, die Spurs waren zu dem Zeitpunkt gerade in Führung gegangen. "Das Spiel war noch ziemlich offen."
Für etwas mehr Aufsehen sorgten jedoch nicht die, die reinkamen, sondern die, die es entweder nicht durften oder runter mussten. Dele Alli zum Beispiel, der zu Tottenhams bisher brillanter Saison kaum etwas beitragen darf, wurde gar nicht berücksichtigt, obwohl er bislang wenigstens in der Europa League etwas Spielzeit sammeln konnte.
Mourinho über Alli: "Ich würde es nicht anders erwarten"
Nachdem Mourinho seinen fünften Wechsel verbraucht hatte, verschwand Alli genauso schnell in Richtung Katakomben wie der ausgewechselte Harry Winks. "Ich habe ihm (Winks, d. Red.) gesagt, dass er gehen soll", nahm Mourinho seine Nummer 8 in Schutz. "Ich habe jedem Spieler, der ausgewechselt wurde, gesagt, dass er gehen soll, wenn es so kalt ist. Ich bevorzuge es, dass die Spieler in die Kabine gehen, sich duschen und warm und sicher sind."
Speziell Alli bleibt für Mourinho jedoch ein Sonderfall, nachdem der 24-Jährige, der einst regelmäßig mit einem Wechsel zu Real Madrid in Verbindung gebracht worden war, erst auf 66 Einsatzminuten in der Premier League kommt. "Lasst uns nicht vor der Realität davonlaufen", erklärte der Trainer. "Wenn ein Spieler auf der Bank realisiert, dass er nicht eingewechselt wird, ist er natürlich nicht glücklich. Ich würde es auch nicht von ihm erwarten."
