3. Liga

Leugers über Meppen-Abschied: "Sowas erträumt man sich nicht"

Meppens Kapitän trifft beim Abschied

Leugers über Sechs-Minuten-Startelfeinsatz: "Sowas erträumt man sich nicht"

Thilo Leugers gab sein Saisondebüt, traf nach zwei Minuten und wurde in der siebten ausgewechselt.

Thilo Leugers gab sein Saisondebüt, traf nach zwei Minuten und wurde in der siebten ausgewechselt. IMAGO/Werner Scholz

Es war eine Überraschung, als der Spielberichtsbogen vor dem Drittliga-Spiel zwischen Meppen und Braunschweig Thilo Leugers in der Startelf der Hausherren angab. Der Kapitän, der sich vor der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, keine Minute in dieser Saison auf dem Feld stand und seine Karriere nach der Spielzeit beenden wird, wurde ausgerechnet im nicht gerade unwichtigen Spiel gegen Braunschweig, das mit dem 1. FC Kaiserslautern um den direkten Aufstieg konkurriert, von Beginn an aufgeboten. "Ich habe mir seit Donnerstag überlegt, wie ich das dramaturgisch organisieren kann", gab SVM-Trainer Rico Schmitt nach dem Spiel bei "MagentaSport" zu Protokoll.

Der Plan lautete schließlich: Leugers soll mit der Kapitänsbinde am Arm in der Startelf stehen, nach wenigen Minuten aber durch Luka Tankulic ersetzt werden. "Ich bin super froh gewesen, dass ich starten durfte, dass mir das ermöglicht wurde", sagte der unverhoffte Startelf-Kandidat später selbst.

3. Liga, 37. Spieltag

Was dann aber in seinen sechs Minuten, die er auf dem Feld stand, passieren sollte, war tatsächlich kaum abzusehen: Schon in der ersten Minute bekamen die Hausherren einen Elfmeter zugesprochen - und natürlich musste Leugers zur Tat schreiten. Der 31-Jährige visierte das rechte Eck an, verwandelte zum vielumjubelten 1:0 und verließ wie geplant in der 7. Minute das Feld mit Standing Ovations und einem Spalier, das Mitspieler und Betreuer an der Seitenlinie bildeten, den Rasen. "Sowas erträumt man sich nicht", sagte der Torschütze. "Dass es noch mal so gekrönt wurde, ist Weltklasse."

Mit der emotionalen Achterbahnfahrt war es damit allerdings noch nicht vorbei. Von der Seitenlinie aus sah der 2016 nach Meppen gekommene Mittelfeldmann, wie sein Team die Führung erst ausbaute, dann aber wieder aus der Hand gab - um schließlich in Unterzahl noch mal zurückzuschlagen und durch René Guder - der den Verein ebenfalls verlassen wird - den Siegtreffer zu erzielen. "Leugers macht ein Tor, Guder macht ein Tor und wird davor verabschiedet", freute sich Chefcoach Schmitt über den ersten Sieg nach zwölf Anläufen. "Sensationell - und wir haben hier eine heile Welt im Emsland."

pau