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Lattweins Glück nach den "härtesten Wochen in meiner Karriere"

Comeback beim VfL Wolfsburg

Lattweins Glück nach den "härtesten Wochen in meiner Karriere"

Ist zurück: Lena Lattwein.

Ist zurück: Lena Lattwein. IMAGO/Norina Toenges

Lena Lattwein strahlte. "Es war cool heute und hat mir Spaß gemacht. Es ist total schön, wieder mit meiner Mannschaft zu kicken", freute sich die Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg am Sonntag auf Platz 11 des Bremer Weserstadions. Dort feierte die 24-Jährige ihr Comeback nach fast drei Monaten Pause. Lattwein wurde in der 71. Minute für die Niederländerin Fenna Kalma eingewechselt und leitete in der 85. Minute den Treffer von Chantal Hagel zum 3:0-Endstand für die Wolfsburgerinnen ein.

Spielbericht

"Im Training ist es das eine, aber dann wieder im Wettkampfmodus um Punkte zu spielen, das ist eine andere Nummer. Ich war heute sehr, sehr froh, mein Comeback feiern zu können", erzählte Lattwein, die sich im Februar einer Operation am Knie unterziehen musste. Die erste Prognose lautete damals, dass die Nationalspielerin "für wenige Wochen" ausfallen wird. Am Ende wurden es fast drei Monate. "Die Operation lief eigentlich nach Plan, aber es gab während der Reha ein paar gesundheitliche Komplikationen. Deshalb hat es sich doch länger hinausgezögert", berichtet Lattwein von der schwierigen Zeit. Infekte und Erkältungen bremsten die Wolfsburgerin immer wieder aus. "Das war keine einfache Zeit für mich und mental auch eine Herausforderung. Gerade weil eigentlich erwartet wurde, dass ich viel, viel schneller wieder auf dem Platz zurück bin. Die letzten acht Wochen waren die härtesten in meiner Karriere", gibt die Studentin der Wirtschaftsmathematik einen Einblick in ihr Seelenleben. "Nun bin ich umso glücklicher, wieder auf dem Platz zu stehen."

Mehr Spielzeit gegen Essen?

Schon am vergangenen Donnerstag im DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München in Köln saß Lattwein wieder auf der Bank, blieb aber beim 2:0-Erfolg ohne Einsatzzeit. Einerseits freue sie sich natürlich über den Pokalsieg des VfL, andererseits "war ich traurig, dass wir so eine Leistung nicht öfter gezeigt haben in dieser Saison, weil in der Mannschaft so ein Potenzial steckt". So bleibt dem VfL in der Meisterschaft nur Platz 2 hinter den Bayern.

Für das letzte Saisonspiel am kommenden Montag (15.30 Uhr) gegen die SGS Essen wünscht sich Lattwein, etwas mehr Spielzeit zu bekommen als am Sonntag in Bremen. Und VfL-Trainer Tommy Stroot macht ihr Hoffnung. Er sagt: "Wir wollen Lena jetzt sauber aufbauen. Wenn sie ohne Reaktion bleibt, bietet sich das definitiv an."

Ein Comeback in der Nationalmannschaft und eine mögliche Olympia-Teilnahme im Sommer steht aktuell indes nicht auf der Agenda der Vize-Europameisterin von 2022: "Momentan ist das in meinem Kopf gar kein Thema. Und es liegt ja auch nicht an mir."

Gunnar Meggers

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